Bossers: Konzernumbau noch nicht zu Ende

Philips GmbH will noch 1991 die Wende schaffen

07.06.1991

HAMBURG (vwd) - Die Deutsche Philips-Gruppe hat 1990 bei höheren Umsätzen einen Verlust von 339 (Vorjahr: 214) Millionen Mark gemacht. "Die Kosten der weltweiten Umstrukturierung haben bei uns mit 678 Millionen Mark zu Buche geschlagen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Philips GmbH, Cornelis Bossers, bei der Vorlage des Jahresberichts in Hamburg.

Ohne diese Belastungen, betonte Bossers, hätte die Philips GmbH einen jahresüberschuß von 339 Millionen Mark ausweisen können. Da alle Kosten der neuen Philips-Struktur im vergangenen Jahr in die Bilanz genommen wurden, rechnet der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuß von "mindestens 200 Millionen Mark".

Der Prozeß der Neustrukturierung von Philips sei noch nicht abgeschlossen, so Bossers. Die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland - zum Ende des vergangenen Jahres waren es 30 200 - soll sich noch in diesem Jahr auf rund 27 000 Personen verringern. Dies heiße aber nicht zwangsläufig, daß die betroffenen Mitarbeiter arbeitslos würden, da einige Unternehmensbereiche ausgegliedert und verkauft würden.

Am Markt hat Philips eigenen Angaben zufolge 1990 gute Erfolge erzielt. Der Umsatz stieg um zehn Prozent auf 8,7 Milliarden Mark, wobei die Wachstumsrate im Inland mit 15 Prozent weitaus größer gewesen sei als im Ausland mit zwei Prozent. "Einen wesentlichen Beitrag zu diesem Umsatzanstieg haben die neuen Länder der Bundesrepublik geleistet", erklärte Bossers. Dort habe Philips rund 200 Millionen Mark umgesetzt. Für 1991 rechnet der deutsche Philips-Chef mit einem Umsatz von 400 Millionen bis 500 Millionen Mark in der ehemaligen DDR, wobei sich der Schwerpunkt von den Konsumgütern zu den Investitionsgütern verlagern werde.