Philips GmbH peilt 2 Milliarden Umsatz an

28.09.1990

HAMBURG (vwd) - Die Philips GmbH will der größte Bauelemente-Lieferant in Deutschland bleiben, obwohl der Konzern den Rückzug aus dem Jessi-Speicherprojekt und damit aus dem SRAM-Geschäft beschlossen hat. 1990 soll nach Auskunft von Manfred Schmidt, Leiter von Philips Components in Hamburg, erstmals ein Umsatz über zwei Milliarden Mark erzielt werden.

Die SRAMS, so Schmidt, hätten wie die ebenfalls verlustbringenden Monitor-LCDs Bildsensoren und Halbleiter-Laser "keine gravierenden Auswirkungen auf das Geschäftsvolumen" gehabt. Künftige Komponenten-Schwerpunkte im Markt für DV-Mikroelektronik sollen EPROMs und EEPROMs sowie Acht-, 16- und 32-Bit-Mikrocontroller sein. Zuversicht äußerte der Bauelemente-Leiter in Bezug auf das ostdeutsche Geschäft. Sein Bereich verhandle derzeit mit den Rechtsnachfolgern des DDR-Kombinates für Mikroelektronik.

Nach dem Zusammenführen der beiden Rechenzentren will EDS mit 300 Leuten die komplette DV der Bank betreiben. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Der britische Branchendienst "Computergram International" erwartet, daß weitere US-Banken den Weg des Facilities Management (FM) zum Zweck der Kostenreduzierung gehen werden.

In letzter Zeit bemühen sich auch die großen Computerhersteller darum, die von ihnen gelieferten Systeme im Kundenauftrag gleich auch zu betreiben. Spektakulärstes Beispiel: Im vergangenen Jahr hat Kodak seine DV-Operations der IBM übertragen. Mehr als ein Auge auf den Markt geworfen haben aber auch DEC und Unisys.

Daß sich die First Fidelity jetzt für einen spezialisierten FM-Anbieter entschieden hat, wertet Computergram als Nakkenschlag für die Hardware-Hersteller. Die Banker bauten nach eigenen Angaben auf die Erfahrung der Automobil-Tochter im Konsolidieren ausufernder Software-Landschaften. EDS erzielte im Geschäftsjahr 1989 einen Umsatz von 5,5 Milliarden Mark. +