Philips erwartet höheren Jahresverlust

02.11.1990

KÖLN (see) - Auf 1,786 Milliarden Gulden beläuft sich nach Abschluß des dritten Quartals der Nettoverlust der NV Philips Gloeilampenfabrieken, Eindhoven.

Nur mit drastischen Schritten glauben die Holländer, die Wende schaffen zu können: Bis Ende 1991 werden zusätzlich zum Abbau von 10 000 Stellen in den Komponenten- und DV-Sparten konzernweit 35 000 bis 45 000 Jobs wegfallen.

Nicht klar ist, ob die Bereiche Information Systems und Components noch einmal zur Ader gelassen werden, nachdem Philips-Präsident Jan D. Timmer am 2.Juli 1990 bereits angekündigt hatte, hier 10 000 Stellen zu streichen.

Zu befürchten steht jedoch, daß die weitere "Überprüfung" aller Bereiche auf ihre Ertragskraft das Netto-Jahresergebnis 1990 noch stärker rot färben werden als vorher erwartet, wie es in einem Schreiben an Mitarbeiter und Presse heißt.

Bisher belief sich die Verlusterwartung auf zirka zwei Milliarden Gulden.

Von Januar bis September 1990 setzte Philips knapp 40 Milliarden Gulden um; das Restrukturierungsprogramm erforderte Aufwendungen in Höhe von bisher 2,26 Milliarden Gulden, hauptsächlich im dritten Quartal.

War im Komponentenbereich das Betriebsergebnis mit 14 Milliarden Gulden noch knapp positiv, operierte die Computer-Division im Minus: Der Betriebsverlust betrug 48 Millionen Gulden.