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Philadelphia darf Riesen-WLAN bauen

01.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-amerikanische Stadt Philadelphia will Anfang kommenden Jahres das weltweit größte zusammenhängende drahtlose Netz in Betrieb nehmen (Computerwoche.de berichtete). Daraus wäre um ein Haar nichts geworden, denn Edward Rendell, Gouverneur des Bundesstaats Pennsylvania, hat gestern am späten Abend ein umfängliches Telekommunikationsgesetz unterzeichnet, dass es Gemeinden untersagt, kostenpflichtige Telekommunikationsdienste anzubieten. Für diesen Punkt hatten große Telcos wie Verizon Communications mit massivem Lobbying gekämpft, da sie ihre eigenen Pfründe gefährdet sahen.

Allerdings haben Verizon und Philadelphia eine separate Vereinbarung getroffen, derzufolge die Stadt ihre WLAN-Pläne weiterverfolgen darf. Grundsätzlich dürfen gemäß der neuen Rechtslage Telcos aber Gemeinden den Aufbau eigener Netze untersagen, was die Einrichtung weiterer WLAN-Stadtnetze andernorts verhindern könnte. Gouverneur Rendell erklärte aber, der Bundesstaat werde sich bemühen, andere interessierte Gemeinden bei vergleichbaren Projekten zu unterstützen.

Ein weiterer umstrittener Passus des neuen Gesetzes sieht vor, dass Telcos für die Modernisierung ihrer Netze Subventionen erhalten sollen. Kritisiert wird hier vor allem, dass diese bereits bei Einreichung entsprechender Pläne locker gemacht werden und nicht erst nach tatsächlich erfolgtem Netzupgrade. (tc)