Personalwirtschaft mit objektbasierten Tools Sapiens verkauft Frameworks fuer betriebliche Anwendungen

01.12.1995

MUENCHEN (CW) - Application Frameworks, mit denen sich Anwendungen individuell zusammenstellen lassen, gelten als Alternative zu integrierter Standardsoftware. Mit derart vorgefertigten Komponenten fuer betriebswirtschaftliche Anwendungen will Sapiens International N.V. mit der SAP konkurrieren.

Im Fruehjahr 1996 sollen zunaechst Anwendungspakete fuer das Personalwesen und die Logistik auf den Markt kommen, teilte Moshe Leib mit, Geschaeftsfuehrer der Sapiens-Niederlassung in Roedermark. Software fuer weitere betriebswirtschaftliche Gebiete wie das Rechnungswesen sei geplant. Voraussichtlich laegen die Preise bei jeweils 300000 Dollar.

Im einzelnen besteht nach Angaben des Herstellers von den Niederlaendischen Antillen das "Human Resources Management System" (HRMS) unter anderem aus Objekten fuer die Verwaltung von Personalakten, Organisationsstrukturen, des Lohn- und Gehaltswesens, Arbeitsplatzbeschreibungen, Anwesenheitskontrollen sowie der Aus- und Weiterbildung. Das "Logistics Management System" deckt etwa Bereiche des Einkaufs, der Lagerverwaltung, der Warenwirtschaft und der Budgetkontrolle ab.

Die Anwendungskomponenten lassen sich, so Leib, mit der hauseigenen Software-Entwicklungsumgebung "Objectpool" zusammenfuegen und ergaenzen, die im Lieferumfang enthalten ist. Dabei erfolge die Programmierung in erster Linie durch die Formulierung von Geschaeftsregeln, die mit den Daten verknuepft werden. Die Syntax entspreche weitgehend der englischen Sprache. Anhand vorgegebener Regelmuster koenne die Software selbstaendig neue Regeln aufstellen.

Die Sapiens-Software laeuft auf Host-, PC- und Unix-Plattformen. Ausserdem sind Zugriffe aus Mainframe-Umgebungen wie CICS, IMS/DC, TSO und CMS moeglich. Kommuniziert wird auf der Basis von Messages. Dabei liegt der OMG-Standard Common Object Request Broker Architecture (Corba) zugrunde.