Bundesverband der Personalmanager (BPM)

Personalmanager verabschieden Ethikrichtlinien für KI

22.07.2019
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Digitalisierung, Demographie, Diversity – das sind die Themen, die Inga Dransfeld-Haase besonders am Herzen liegen. Die Personalchefin von Nordzucker hat Elke Eller, Personalvorstand von TUI, als Präsidentin des BPM abgelöst.

Unter dem Motto "Machen" hatte der Bundesverband der Personalmanager (BPM) Ende Juni 2019 rund 1500 Personalverantwortliche nach Berlin eingeladen. Als erstes stand ein Führungswechsel an der Spitze an. Elke Eller vom Touristikkonzern TUI übergab nach vier Jahren ehrenamtlicher Präsidentschaft den Staffelstab an die nächste Generation: Inga Dransfeld-Haase, Personalchefin bei Nordzucker und noch weitgehend unbekannt in der HR-Szene, übernahm den Vorsitz und benannte gleich ihre Schwerpunkte für die nächsten Monate: "Die Themen Digitalisierung, Demografie und Diversity werden zentrale Säulen meiner Arbeit sein. Zudem müssen wir uns noch stärker um die junge Zielgruppe kümmern, um das Berufsbild der Personaler attraktiver zu gestalten."

Ethikbeirat stellt KI-Richtlinien vor

Auf der Veranstaltung ging es in diesem Jahr verstärkt um die Frage: Braucht HR die Vermessung des Menschen? Gemeint war damit das Vordringen KI-basierender Technologien wie die Stimm- und Sprachanalyse in die Personalarbeit. Um hier den Personalern eine bessere Orientierung zu geben, hat der Bundesverband der Personalmanager gemeinsam mit dem Ethikbeirat HR Tech Leitlinien für den Einsatz von KI in der Personalarbeit veröffentlicht. Dahinter verbirgt sich ein Zehn-Punkte-Plan, der den Verantwortlichen Entscheidungshilfen an die Hand geben soll.

Inga Dransfeld-Haase (links), Nordzucker, ist die neue Präsidentin des Bundesverbands der Personalmanager (BPM): „Die Themen Digitalisierung, Demographie und Diversity werden zentrale Säulen meiner Arbeit sein.“ Rechts sitzt Elke Eller vom Touristikkonzern TUI. Sie übergab nach vier Jahren ehrenamtlicher Präsidentschaft den Staffelstab an Dransfeld-Haase.
Inga Dransfeld-Haase (links), Nordzucker, ist die neue Präsidentin des Bundesverbands der Personalmanager (BPM): „Die Themen Digitalisierung, Demographie und Diversity werden zentrale Säulen meiner Arbeit sein.“ Rechts sitzt Elke Eller vom Touristikkonzern TUI. Sie übergab nach vier Jahren ehrenamtlicher Präsidentschaft den Staffelstab an Dransfeld-Haase.
Foto: BPM

Trotz aller verfügbarer Technologien und Automatisierungsbestrebungen - darauf wiesen die Referenten immer wieder hin - müsse der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt der Personalarbeit stehen. Viel Aufmerksamkeit fand in diesem Zusammenhang ein Vortrag des Münchner IT-Dienstleisters Metafinanz. Der frühere Vertriebsleiter Michael Fleischmann - heute steht die Jobbezeichnung "Muntermacher" auf seiner Visitenkarte - konnte darüber berichten, wie es gelingt, nahezu ohne Führungskräfte auszukommen und dabei eine größere Nähe zwischen den Mitarbeitern untereinander, aber auch zu externen Kunden herzustellen.

Auch Themen rund um Weiterbildung und Qualifikation der Mitarbeiter für die digitale Welt kamen nicht zu kurz. So zeigte die Firma Schott, wie sich Beschäftigte aus dem produzierenden Umfeld Digitalkompetenz aneignen.

"Machen" als Motto des Kongresses

International bekam der amerikanische Digital-Analyst Brian Solis viel Beifall. Er führte aus, dass Personalmitarbeiter dringend einen Perspektivwechsel bräuchten, um sich besser mit den Vorstellungen der Mitarbeiter identifizieren und entsprechende Services entwickeln zu können. Die Halbschwester von Barack Obama, Auma Obama, appellierte an die Verantwortung jedes Einzelnen, sich für eine gute Bildung junger Menschen einzusetzen. Und Gunnar Kilian, Personalvorstand von Volkswagen, sprach über die HR-Offensive des Automobilkonzerns.

Auch die Kongressteilnehmer selbst nahmen es mit dem "Machen" durchaus ernst. Auf zehn Bühnen und in vielen Panels setzten sie sich mit den aktuellen HR-Trends auseinander, diskutierten innovative Arbeitskonzepte und darüber, wie sie sich auf neue gesellschaftliche und demographische Herausforderungen optimal vorbereiten können.