Personaler suchen zunehmend via Internet

24.01.2005
Fachkräftemangel zwingt Unternehmen zum elektronischen Recruiting.

Elektronische Jobbörsen und das Internet spielen im Recruiting für 90 Prozent der Personalverantwortlichen eine große Rolle. Besonders junge und qualifizierte Bewerber lassen sich gut auf diesem Weg ansprechen. 73,8 Prozent der Unternehmen sehen Internet-Stellenbörsen als eines der wichtigsten Instrumente für die Suche nach Hochschulabsolventen.

67 Prozent der Befragten glauben, auch Fachkräfte mit einigen Jahren Berufserfahrung in Online-Stellenbörsen finden zu können. Zu diesem Ergebnis kommt die dritte Studie "Recruiting Trends 2005" des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie der Stellenbörse Monster Deutschland und TMP Worldwide. An der Befragung nahmen 1000 Großunternehmen und ebenso viele mittelständische Firmen teil.

Bis 2009 soll die Bedeutung der Jobbörsen weiter wachsen. Personalverantwortliche wollen dann Hochschulabsolventen zu 77 Prozent und Berufserfahrene zu 75 Prozent über das Internet rekrutieren. Wolfgang König, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität Frankfurt am Main, erklärt diesen Trend vor allem wirtschaftlich; 63 Prozent der Unternehmen gaben an, dass sie ihre Ausgaben für das Personal-Marketing durch das elektronische Recruiting um ein Drittel senken konnten.

Großunternehmen werden in den kommenden Jahren nur unter Mühen qualifiziertes Personal finden. 70 Prozent gehen laut Studie von einem erneuten Fachkräftemangel aus und glauben, dass sie ab 2009 Schwierigkeiten haben werden, Fachhochschul- und Universitätsabsolventen für sich zu gewinnen. Damit komme dem Personal-Marketing eine größere Bedeutung zu, denn Unternehmen müssen sich den potenziellen Bewerbern als attraktive Arbeitgeber präsentieren.

Auch mittelständische Firmen müssen mit einem Personalengpass in den kommenden fünf Jahren klarkommen. Bisher schenken sie dem Personal-Marketing allerdings nur wenig Aufmerksamkeit. Lediglich zehn Prozent gaben an, sich schon heute als Arbeitgebermarke zu positionieren. (iw)