Personaler im Clinch mit Dienstleistern

25.10.2006
Von 
Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.

Mittelmäßige Dienstleister

Der Personalleiter, nur ein lästiger Nörgler? Weit gefehlt: Wie viele andere Personalverantwortliche will sich Schubert im Management mehr Gehör verschaffen. Für ihn ist moderne Personalarbeit weniger das stoische Erledigen von Verwaltungskram. Engagiert will er vielmehr zeigen, in welchem Maße der Unternehmenserfolg von engagierten und kompetenten Mitarbeitern getragen wird. Durch das Auslagern der Lohn- und Gehaltsabrechnung, einer Verwaltungsaufgabe, die viel Zeit in Anspruch nimmt, hält sich Schubert den Rücken frei für eine bessere Rekrutierung, für mehr Personalentwicklung und Talentförderung, für Aufgaben also, die viel Zeit in Anspruch nehmen, was zuvor nicht denkbar war. Zu früh darf er die Ärmelschoner aber nicht abstreifen. "Bringt der Dienstleister die erwartete Leistung nicht", lautet seine größte Sorge, "fällt das Kartenhaus zusammen."

Faltin empfiehlt den Firmen, Probleme mit dem Dienstleister über Tracking-Systeme zu messen, "um zum Beispiel den Preis neu zu verhandeln". Doch welche Personalabteilung ist schon technisch so ausgestattet? Lediglich zu beklagen, das Outsourcing nicht funktioniere, hilft andererseits auch nicht weiter. Wer schon vor der Entscheidung zur Auslagerung versäumt zu recherchieren, wer überhaupt als seriöser Partner in Frage komme, sagt Heinz Schick, Chef des Beratungshauses Laqon AG in Rheda-Wiedenbrück, dürfe sich nicht wundern, wenn das Projekt schließlich aus dem Ruder laufe: "Was Konzerne allein aus Kostengründen besser machen, wird von mittelständischen Firmen oft missachtet."