Personaler als Schatzsucher

28.02.2002
Von 
Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.
Berlin (iw) - Pragmatische Diskussionen statt kühner Visionen prägten den diesjährigen Euroforum-Personal-Kongress. Von der New Economy sprach niemand mehr, dagegen standen Klassiker wie Mitarbeiterbindung und Motivation wieder im Mittelpunkt.

In wirtschaftlich turbulenten Zeiten schlägt die Stunde der Controller. Aufwändige Recruiting-Veranstaltungen für neue Mitarbeiter stehen auf der Prioritätenliste nicht mehr an erster Stelle. Zwar war zu hören, dass viele Unternehmen weiterhin gut qualifizierte Mitarbeiter suchen, doch für Inserate und Kreuzfahrten haben sie kein Geld mehr. Personalverantwortliche müssen deshalb auch unkonventionelle Methoden entwickeln, die schon gewonnenen Mitarbeiter bei der Stange zu halten und bisher unerkannte Talente im eigenen Unternehmen stärker zu fördern.

 Frauke Ewert von der VR Leasing AG in Eschborn stellte eine Rechnung vor, nach der sich die durchschnittlichen Fluktuationskosten pro Mitarbeiter auf zirka 121830 Euro belaufen. Heute können und wollen sich Firmen solche Investitionen meist nicht mehr leisten. Deshalb lautet die Lösung: "Personal-Manager müssen wie Schatzsucher arbeiten", talentierte Mitarbeiter im eigenen Unternehmen erkennen und besser als bisher fördern. Die VR Leasing AG installierte verschiedene Führungsinstrumente, um beispielsweise mit einer besseren Kommunikationspolitik und regelmäßigen Mitarbeitergesprächen die Ziele des Unternehmens und die der Mitarbeiter zu koordinieren.