28 Prozent Einsparung möglich

Personalaufwand macht Client-Server teuer

05.07.1996

Wie die Compass-Untersuchung zeigt, werden innerhalb von Client-Server-Umgebungen nur 17 Prozent des Aufwandes für sogenannte proaktive Tätigkeiten verwendet. Compass meint damit die "Problemvorsorge".

Konkret geht es um Planung, Standardisierung, vorbeugende Wartung etc. 83 Prozent werden mit "reaktiven" Tätigkeiten verbracht, also Problembehebung und Troubleshooting.

Die Studie des Wiesbadener Beratungshauses kommt ferner zu dem Schluß, daß sich mittlerweile in jeder Fachabteilung inoffiziell ein oder zwei Mitarbeiter zu "PC-Kundigen" entwickeln, die für ihre Kollegen die Funktion des Troubleshooters übernehmen. Konsequenz dieser Entwicklung sei, daß sich immer mehr Mitarbeiter, deren Aufgaben in anderen Tätigkeitsfeldern liegen, zum "First Level Help Desk" entwikkeln. Damit hätten sie weniger Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben.

Insgesamt würden die Endanwender im Durchschnitt etwa drei bis fünf Prozent der Arbeitszeit verbrauchen, um ihre Rechner funktionsfähig zu halten. "Das ist eine erschreckend hohe Zahl", kommentiert Compass-Geschäftsführer Frank Dzierzon das Ergebnis. Bei 1000 Client-Server-Anwendern in einem Unternehmen wären nach dieser Erhebung 50 Mitarbeiter ausschließlich mit Betreuungsaufgaben beschäftigt. Beim Thema Client-Server gebe es noch keine Effizienzanalyse, alle Unternehmen hätten zunächst investiert, so Dzierzon.

Aus der Gesamtheit der Ergebnisse haben die Berater eine Spitzengruppe, die "Best Performer", genauer unter die Lupe genommen. Dabei wurde untersucht, was diese Anwender anders machen als der Durchschnitt. Aus der Studie leiten die Wiesbadener Analysten fünf Erfolgsfaktoren für Client-Server-Installationen ab:

-Standardisierung,

-zentrale Wahrnehmung der IT-Schlüsselfunktionen,

-leistungsfähiger Helpdesk

-zentraler Einkauf sowie

-Benchmarking.

Alle Faktoren zusammengenommen können Einsparungen in Millionenhöhe bringen, glaubt Dzierzon. Dazu würden die Hardwarepreise durch einen zentralen Einkauf, das Outsourcing der Hardware und der Abbau von ineffektiv genutzten Druckern gehören. Software dürfe nicht oft geändert werden, Helpdesks benötigten Verstärkung, und Anwender seien besser zu schulen. Wer so vorgehe, könne Einsparungen von bis zu 30 Prozent erzielen.