Peripherie-Anbieter formieren sich Schnittstellen: Hersteller bilden Allianz gegen "Microsoft at Work"

24.02.1995

TOKIO (IDG) - IT-Hersteller wehren sich dagegen, Microsoft die Definition von Schnittstellen-Standards zu ueberlassen. So haben sich 15 ueberwiegend japanische Firmen zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Software-Architektur fuer die Vernetzung von Device-Geraeten zu entwickeln. Das Ergebnis der Kooperation koennte gegen "Microsoft at Work" positioniert werden.

Voraussichtlich bis 1997 wollen sich die beteiligten Unternehmen, darunter neben Ricoh, Matsushita und Sharp auch IBM, auf gemeinsame Devices zur Ansteuerung von Buero-Equipment wie Kopierern, Faxgeraeten oder PDA-Rechnern geeinigt haben. Das Projekt befindet sich noch in der Sondierungsphase, fuer detaillierte Angaben bezueglich der Spezifikationen sei es zu frueh, teilt IBM mit. Auch die Branchengroessen Fujitsu, Toshiba, Minolta, Fuji Xerox und Novell wollen sich an dem Vorhaben beteiligen.

Besonders Novell koennte Erfahrungen in die Entwicklungsarbeit einbringen, die der Netzwerkspezialist mit der Umsetzung von "Netware Embedded Systems Technology" (Nest) gesammelt hat. Ueber Nest will man Peripheriegeraete und Automaten bis hin zu kompletten Produktionslinien ansteuern.

Die Novell-Loesung arbeitet ressourcenschonend und Betriebssystem- unabhaengig - gerade hier liegen die Staerken gegenueber der Windows- basierten Konkurrenz: Die Implementierung des Microsoft-Systems etwa in Faxgeraete erfordere eine kaum zu realisierende Prozessorleistung und Speicherkapazitaet, begruendet ein Ricoh- Manager die Probleme mit Microsoft at Work. Teure Entwicklungskapazitaeten muessten fuer ein Produkt bereitgestellt werden, das ueber keine nennenswerte Verbreitung verfuegt, so der Fachmann. Entsprechend gering sei die Unterstuetzung von Drittanbietern.

Das in Japan initiierte Gremium sieht darin eine Chance fuer die eigene Arbeit. Dennoch: An Microsofts Marktbedeutung wird auch ein neuer Standard nicht vorbeikommen, prognostizieren IDC-Analysten. Schliesslich spreche man von Systemen rund um den PC - da sei es blauaeugig, an Windows vorbeizuentwickeln.