Unternehmensintern wirken sich gestörte IT- und Geschäftsprozesse gravierend auf die Benutzerakzeptanz, die Motivation und Produktivität der Mitarbeiter sowie die Datenqualität aus. Auch gegenüber Kunden sind Performance-Probleme immer mit Kosten verbunden, sei es durch Umsatzeinbußen, Reparaturaufwand oder Verschwendung von technischen Ressourcen und menschlicher Arbeitskraft.
Abhilfe schaffen kann hier der Performance-Test. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das eine definierte Anzahl paralleler Nutzer beziehungsweise Funktionsaufrufe simuliert und gleichzeitig die einzelnen Komponenten des IT-Systems misst (Monitoring). Für solche Tests benötigt man Informationen über Netzwerk, Betriebssystem, Applikations-Server, Datenbank und die Anwendung selbst. Auf Basis der im Test ermittelten Daten können die Konfigurationen von Komponenten (Tuning), der Softwarecode der Anwendung (Redesign) oder die Hardware (Sizing) verändert werden, um eine höhere Performance des Systems zu erreichen. Durch Tuning und Sizing lässt sich der Produktivbetrieb einer Anwendung erheblich verbilligen.
Systemanforderungen oft vernachlässigt
Niemand würde die Entwicklung einer Software in Auftrag geben, ohne die benötigten Funktionen in Form funktionaler Anforderungen (Pflichtenheft) zu definieren. Die nichtfunktionalen Anforderungen werden jedoch häufig vergessen oder nur unzureichend beschrieben. Im Interesse der gewünschten Performance sollte aber die Zahl der parallel arbeitenden Benutzer genannt werden. Dazu kommen Angaben zu Transaktionszeiten für die Ausführung von Funktionen, über das zu verarbeitende Datenvolumen in einer Zeiteinheit (Durchsatz), zur Verfügbarkeit des Anwendungssystems (7x24) und zur Ausfallsicherheit beziehungsweise Stabilität. Diese Anforderungen müssen so definiert sein, dass sie auch getestet werden können. Eine verbreitete Formulierung wie "Das System muss stabil sein" ist nicht testbar und somit keine Anforderung.