Berufserfahrene bevorzugt
Für die offenen Positionen sucht das IT-Systemhaus in erster Linie SAP-Senior-Berater sowie berufserfahrene Projektleiter. "Unsere Branchenschwerpunkte sind neben Medien und Logistik die Versorgungswirtschaft und der Handel", erläutert Moeller. Wer Vorerfahrung mitbringe, habe besonders gute Chancen. Auch mit internationalen Projekten lockt Arvato Systems. So unterhält das Unternehmen auch Büros in New York und Asien. Geduld seitens des Arbeitgebers sei eine wichtige Tugend, wie Moeller erläutert, denn mancher Berufserfahrene denkt lange über einen Jobwechsel nach. "Wir gehen auf die Bewerber zu und lassen ihnen wenn nötig viel Zeit, sich zu entscheiden." Deshalb könne es durchaus vorkommen, dass ein halbes oder dreiviertel Jahr vergeht, bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird.
Foto: Arvato
Doch um sich für eine Position mit internationaler Perspektive zu qualifizieren, muss auch der Lebenslauf der Bewerber passen. "Mit Standardthemen allein kann man heute nicht mehr punkten," gibt Moeller unumwunden zu. Jeder Bewerber im SAP-Umfeld müsse sich positionieren und sein Wissen kontinuierlich auf- und ausbauen. "Unsere SAP-Berater sind inzwischen stärker in die Geschäftsstrategie des Kunden eingebunden. Gleichzeitig brauchen sie den Überblick über den Markt und Trends."
Zu den Kunden von Arvato System zählen Konzerne sowie größere mittelständische Unternehmen. "Wir übernehmen die Integration, das Hosting und den kompletten Lebenszyklus in SAP-Projekten. Darüber hinaus erwarten unsere Kunden, dass wir sie umfassend beraten und ihnen die Chancen neuer Technologien erläutern können", sagt Moeller. In enger Zusammenarbeit mit SAP beschäftigt sich ein eigenes Team mit Neuentwicklungen.
Auch für das Walldorfer Beratungshaus Realtech bedeuten neue SAP-Technologien ein verändertes Anforderungsprofil an seine SAP-Berater. "Mit on device und Cloud sind neue Dimensionen hinzugekommen. Um Daten mobil verfügbar zu machen, steigen auch die Anforderungen an die Sicherheit. Hierfür müssen unsere Berater den Kunden Lösungen bieten", betont Nicole Mamier, Personalleiterin von Realtech. Doch vor der Implementierung komme die Beratung. "Unsere Kunden möchten genau wissen, was die Neuerungen für ihr Geschäftsfeld bedeuten und welchen Nutzen sie daraus ziehen können", ergänzt Mamier. Um technische Spielereien von echten Vorteilen unterscheiden zu können, müssten die Berater die Branche, die neue Software und deren Anwendungsfelder kennen und verständlich erklären können.
- So kommen Sie groß raus ... oder?
Sie möchten, dass Ihre Projekte zäh verlaufen, weil Sie sich damit in der Firma profilieren können? Dann folgen Sie den Ratschlägen von Jürgen Rohr. - Tipp 1
Setzen Sie die Verantwortlichen unter Termindruck. Mit engen Terminen stellen Sie sicher, dass möglichst wenige Betroffene ins Boot geholt werden. Damit vermeiden Sie die sowieso unnötigen Diskussionen um Meinungs- sowie Wahrnehmungsunterschiede. - Tipp 2
Starten Sie mit einer problem-orientierten Ist-Analyse. Fragen Sie immer zuerst danach, was nicht gut läuft. Damit fokussieren Sie die Aufmerksamkeit aller Beteiligten auf die Schwächen der Organisation. Sie stellen sicher, dass niemand auf die Idee kommt, sich auf den Erfolgen der Vergangenheit auszuruhen. - Tipp 3
Geben Sie möglichst kein zusammenfassendes Feedback. Halten Sie die Betroffenen im Unklaren. Das fördert zwar die Gerüchteküche, hält aber den Änderungsaufwand für die Konzeptionierer gering. Sie erhalten schon mit dem ersten Wurf ein Konzept aus einem Guss - ohne lästige und zeitaufwändige Anpassung an unterschiedliche Wahrnehmungen der Beteiligten. - Tipp 4
Lassen Sie das Konzept ohne Beteiligung der Betroffenen ausarbeiten. Hier können Sie Aufwand und Budget einsparen. Jeder Betroffene wird mit seinen individuellen Ansichten sowieso nur das Konzept verwässern. Außerdem: Wenn ein Außenstehender den Sollzustand konzipiert, kommt endlich frischer Wind in die Organisation. - Tipp 5
Vermitteln Sie das Konzept frontal mit mindestens 100 PowerPoint Slides. Hier gilt: Je mehr Input, desto weniger lästige Rückfragen. Halten Sie das Präsentationstempo hoch. Planen Sie ja keine Zeit für die Diskussion ein. Das Konzept steht. Basta! - Tipp 6
Planen Sie keine Zeit für die Überarbeitung des Konzepts ein. Das wäre ja noch schöner: Sie planen knapp bei Budget und Terminen und wollen sich den Erfolg nicht durch unplanbare Überarbeitungsaufwände vermiesen lassen. Denn jede Überarbeitungsschleife würde den schönen Entwurf zerstören. - Tipp 7
Schränken Sie die Zugriffsrechte auf neue Tools möglichst stark ein. Ganz wichtig: Wenn Sie im Rahmen der Organisationsentwicklung neue Werkzeuge (zum Beispiel ein IT-System) einführen, achten Sie darauf, dass niemand außer den Konzeptionierern in der Lage ist, die Werkzeuge anzupassen. - Tipp 8
Lassen Sie die Betroffenen beim Umsetzen des Konzepts alleine. In diesem Punkt gilt das Motto: Die Leute werden sich schon umgewöhnen. Durch die Unterstützung während der Umsetzungsphase könnte wiederum das sorgfältig ausgearbeitete Konzept verwässert werden. Das ist unbedingt zu vermeiden. - Tipp 9
Vermeiden Sie persönlichen Kontakt zwischen den Beteiligten. Stellen Sie sich vor, was Sie hier an Reisekosten einsparen können. Diskussionen können auch per E-Mail geführt werden. Das spart richtig Geld. - Tipp 10
Betrachten Sie jegliches Feedback als persönliche Kritik. Wenn jemand mit einem Feedback zu Ihnen kommt, will er damit eigentlich sagen, dass Sie Ihre Arbeit nicht richtig gemacht haben. Das wirkt sich schlecht auf Ihr Selbstwertgefühl aus.