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Peregrine Systems droht Delisting

28.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Technologiebörse Nasdaq will die Aktie von Peregrine Systems ab Freitag nächster Woche vom Kurszettel streichen. Grund für das geplante Delisting ist Presseberichten zufolge, dass der US-Anbieter von Asset-Management-Software nicht termingerecht seine Quartalsberichte eingereicht hat. Die Verzögerung kam zustande, nachdem sich der Buchprüfer Arthur Andersen geweigert hatte, Peregrines Finanzberichte der vergangenen beiden Geschäftsjahre abzusegnen.

Das Softwareunternehmen kündigte an, es werde die Entscheidung der Nasdaq anfechten. Die Company argumentierte, dass sie aufgrund der geplanten Bilanzkorrekturen von der Frist entbunden sei. Peregrine will nun versuchen, zumindest während der laufenden Buchprüfung durch den neu ernannten Auditor PricewaterhouseCoopers an der Nasdaq zu bleiben.

Die finanziell angeschlagene Company muss nach Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierung ihre Ergebnisse für die vergangenen elf Quartale korrigieren (Computerwoche online berichtete). Die bislang ungeklärten Umsatzbuchungen in Höhe von 100 Millionen Dollar traten zutage, als KPMG die Buchprüfungsaktivitäten bei Peregrine von Arthur Andersen übernahm. Ende letzten Monats feuerte das Unternehmen dann auch KPMG und beauftragte PricewaterhouseCoopers mit der weiteren Prüfung seiner Bücher. Nach dem Bekanntwerden der Vorfälle traten der damalige Finanzvorstand Matthew Gless zusammen mit dem Ex-CEO Steve Gardner zurück. Mit dem Bilanzierungsskandal beschäftigt sich auch die US-Börsenaufsicht SEC. (mb)