Remedy wird an BMC verkauft

Peregrine meldet Konkurs an

27.09.2002
MÜNCHEN (CW) - Peregrine Systems hat Gläubigerschutz beantragt. Um Geld in die Kasse zu bekommen, verkauft der Softwarehersteller seine Unternehmenseinheit Remedy an den Konkurrenten BMC Software.

Peregrine muss Zuflucht unter dem amerikanischen Konkursrechtsparagrafen Chapter 11 suchen. Das ist unter anderem nötig geworden, weil für die vergangenen drei Jahre massive Fehlbuchungen in der Bilanz entdeckt wurden. Nach bereits im Mai zugestandenen 100 Millionen Dollar zu viel gebuchten Umsatzes wurden nach einer Überprüfung der Bücher Ende August weitere Fehlbuchungen von bis zu 180 Millionen Dollar entdeckt. Hierfür macht das Peregrine-Management vor allem die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Arthur Andersen verantwortlich und reichte daher gegen das Unternehmen Klage ein.

Ungemach droht Peregrine auch von der amerikanischen Börsenaufsicht, die wegen der Bilanzmanipulationen ermittelt.

Um sich flüssige Mittel zu verschaffen, verkauft Peregrine seine Tochter Remedy an den Konkurrenten BMC Software für 350 Millionen Dollar in bar, wobei Teile der Kaufsumme auch zur Tilgung von Schulden genutzt werden sollen. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt des Konkursrichters. BMC übernimmt Software, Kunden- und Lieferantenbeziehungen. (mo)