Gewinn sinkt

Peoplesoft steht unter Druck

30.04.2004

MÜNCHEN (CW) - Peoplesoft muss sich im ersten Quartal mit einem deutlich geringeren Profit begnügen als noch vor einem Jahr. Unter dem Strich beträgt der Nettogewinn 24,2 Millionen Dollar. Im Vergleich zum Vorjahresquartal, als noch ein Plus von 38,5 Millionen Dollar in den Büchern stand, bedeutet das einen Rückgang um rund 37 Prozent.

Die Peoplesoft-Verantwortlichen führen den Einbruch auf Sonderbelastungen im Zuge der Übernahme von J.D. Edwards aus dem vergangenen Jahr zurück. Rechnet man Sondereffekte aus der Bilanz heraus, hätte der Gewinn auf Pro-forma-Basis 62,4 Millionen Dollar betragen. Dagegen gelang es dem Anbieter von Enterprise-Resource-Planning-(ERP-)Software, dank der J.D.-Edwards-Übernahme den Umsatz um zirka 40 Prozent von 460,3 auf 643,1 Millionen Dollar zu steigern.

Peoplesoft-Chef Craig Conway macht auch Oracles feindlichen Übernahmeversuch für das mäßige Ergebnis verantwortlich. Einige Kunden hätten Softwarekäufe verschoben beziehungsweise ganz auf Eis gelegt. Genaue Zahlen wollte er nicht verraten. Laut Peoplesofts Finanzchef Kevin Parker musste die Softwareschmiede bislang etwa 55 Millionen Dollar aufwenden, um den Angriff Oracles abzuwehren. Im laufenden zweiten Quartal würden weitere zehn bis zwölf Millionen Dollar hinzukommen. Analysten zufolge wird der Verteidigungskampf weiter an Peoplesofts Rücklagen zehren. (ba)