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Peoplesoft-Prozess: Oracle und DOJ benennen Zeugen

03.05.2004

In dem für den 7.Juni anberaumten Antitrust- Prozess um die geplante Übernahme von Peoplesoft haben das US-Justizministerium und Oracle inzwischen ihre vorläufigen Zeugenlisten ausgetauscht. Medienberichten zufolge plant der Datenbankriese dabei, neben Wirtschaftsexperten und CEO Larry Ellison auch dessen Erzrivalen, Peoplesoft-Chef Craig Conway, in den Zeugenstand zu rufen. Daneben setzt die Company auf konkurrierende Softwarefirmen wie SSA Global Technologies, SAP, Microsoft sowie kleinere Player, etwa Lawson, ADP und Fidelity Employee Services. Oracle will mit ihrer Hilfe untermauern, dass es auch nach der Übernahme von Peoplesoft noch genügend Wettbewerb im Markt gebe. Zu diesem Zweck will das Unternehmen auch Anwenderfirmen in den Zeugenstand rufen. Laut vorläufiger Liste handelt es sich dabei um Emerson Electric, General Motors und der Softwareanbieter Novell.

Das US-amerikanische Justizministerium (Department of Justice) wiederum, das den 9,4 Milliarden Dollar schweren Deal per Gerichtsbeschluss stoppen will, baut seine Beweisführung primär auf rund 20 Peoplesoft-Kunden, darunter DaimlerChrysler, Verizon und Charles Schwab. Die Justizbehörde will damit belegen, dass für größere Konzerne und Regierungsorganisationen bei der Auswahl von Unternehmenssoftware lediglich drei Anbieter in Frage kommen: SAP, Peoplesoft und Oracle. Im Falle einer Akquisition würde sich der Wettbewerb im Markt für Business-Applikationen demnach weiter verringern und damit Nachteile für die Kunden mit sich bringen.

Nach dem Austausch ihrer vorläufigen Listen können die beiden Parteien jeweils noch fünf der insgesamt 25 Zeugen austauschen, um Doppler zu vermeiden. Die endgültigen Listen müssen am 18. Mai bei Gericht vorgelegt werden. Kopien der vorläufigen Auflistungen wurden am Wochenende in der " San Francisco Chronicle " abgedruckt. (mb)