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Peoplesoft-Chef Dave Duffield tritt ab

29.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dave Duffield, Mitgründer von Peoplesoft, ist am 21. Dezember als CEO, Chairman und Director des Unternehmens zurückgetreten. Dies geht aus einem einzigen lakonischen Satz in einer Pflichtveröffentlichung von Peoplesoft bei der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hervor. Nähere Details des Rücktritts sind nicht bekannt.

Peoplesoft hatte nach 18-monatigem Kampf am 13. Dezember in eine Übernahme durch Oracle eingewilligt, das zuvor seine Offerte an die Peoplesoft-Aktionäre von 24 auf 26,50 Dollar erhöht hatte. Der Kaufpreis beläuft sich damit auf rund 10,3 Milliarden Dollar. Gestern Abend teilte Oracle mit, ihm seien mittlerweile 75 Prozent der Peoplesoft-Aktien zugesagt. Das Angebot wurde bis zum 4. Januar verlängert; bis dahin hofft Oracle auf wenigstens 90 Prozent Aktionärszusagen. Dies würde eine eigens anberaumte Aktionärsabstimmung zu dem Deal überflüssig machen, die eine Verzögerung von vier bis sechs Wochen bedeute könnte.

Duffield stand von 1987 bis 1999 an der Spitze von Peoplesoft und wurde dann vom früheren Oracle-Manager Craig Conway abgelöst. Nachdem dieser im Oktober vom Verwaltungsrat geschasst wurde, kehrte er an die Firmenspitze zurück und übernahm den CEO-Posten zusätzlich zu seinen Ämtern als Director und Chairman oft he Board. Dass Duffield noch lange an Bord bleiben würde, war nicht zu erwarten, da Oracle nach Abschluss der Übernahme - voraussichtlich Anfang Januar 2005 - die Kosten senken und Stellen abbauen will. (tc)