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Pennsylvania verschiebt SAP-Großprojekt

01.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Passend zu unserer gestrigen Meldung über die aktuelle Nucleus-Studie zu SAP - eine ausführliche Berichtrerstattung dazu finden Sie in der kommenden gedruckten COMPUTERWOCHE - gibt es heute folgendes zu berichten: Der US-Bundesstaat Pennsylvania hat ein zentrales Element eines geplanten 160 Millionen Dollar schweren Rollouts von R/3 vorerst gestoppt, weil Customizing, Integrationstests und Schulungen sich aufwändiger gestalten als gedacht. Das HR-Modul geht nicht wie geplant im nächsten Monat, sondern erst im kommenden Januar in Produktivbetrieb.

Ursache ist die Lohnbuchhaltung, laut Secretary of Administration Bob Barnett allerdings nicht die Software selbst. Allerdings müssen tausende Arbeitspläne und hunderte Lohnniveaus der rund 80.000 Staatsbediensteten an das System angepasst werden. Auch sei der Schulungsaufwand höher als gedacht. Außerdem müssten weitere Testläufe sicher stellen, dass SAPs Payroll-Software mit einer weitere Buchhaltungsanwendung funktioniere, die das staatliche Schatzamt einsetze.

Trotz des kleinen Rückschlags erklärte Barnett, Pennsylvania habe einen "strafferen Zeitplan als die meisten anderen, die ein Projekt dieser Größenordnung stemmen". William Wohl, ein Sprecher von SAP America, begrüßte die Entscheidung für die Vertagung der Payroll-Installation. "Sie geben ein Beispiel für andere Staatsregierungen, sich Zeit zu nehmen und die Sache richtig zu machen", so Wohl. Mit Blick auf den Nucleus-Report erklärte der SAP-Mann, natürlich könnten R/3-Projekte komplex ausfallen - aber nicht wegen der Software selbst, sondern weil ERP-Lösungen (Enterprise Resource Planning) normalerweise "eine ganz neue Art zu denken" in bezug auf Geschäftsprozesse erforderten. (tc)