Landesbürgschaft soll kränkelnden Konzern retten:

Pelikan soll wieder auf die Beine kommen

14.05.1982

HANNOVER (CW) - Eine 80 proezentige Bürgschaft für einen Bankenkredit über 60 Millionen Mark hat die niedersächsische Landesregierung zugunsten der Pelikan AG, Hannover, übernommen.

Das Darlehen ist Teil eines Gesamtkredits über 80 Millionen Mark. Mit diesen Mitteln soll der in Schwierigkeiten befindliche Pelikan wieder "fliegen" lernen. Die endgültige Sanierung des Schreib- und Bürowarenkonzern setzt jedoch nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Kurt W. Hackel, noch den Einstieg geeigneter Kapitalgeber voraus. Bislang sind zwei britische und ein US-Unternehmen als ernsthafte Interessenten im Gespräch.

Die zur Pelikan-Gruppe gehörende Pelikan Informationstechnik (PIT) in Hamburg fuhr 1981 einen Verlust von etwa 80 Millionen Mark ein. Diese Summe soll wesentlich dazu beigetragen haben, daß die Pelikan AG Vergleichsantrag stellen mußte. Darunter zu leiden haben werden etwa 600 Mitarbeiter, die sich einen neuen Arbeitsplatz suchen müssen.

Schuld an der Misere ist nach Ansicht des PIT-Betriebsrates die Konzernführung in Hannover, der eine "schädliche Pressepolitik" und "viele große Fehler des Managements" vorgeworfen wird.