Peinliche Datenverluste bei IT-Konzernen

24.05.2007
IBM und Alcatel-Lucent haben Datenträger mit Informationen über ihre Mitarbeiter verloren.

Zwei Datenverluste innerhalb kurzer Zeit legen den Verdacht nahe, dass es auch IT-Konzerne nicht allzu genau nehmen mit dem Schutz von Mitarbeiterinformationen. Im Rampenlicht stehen IBM und Alcatel-Lucent, denen jeweils mehrere tausend Datensätze spurlos abhanden gekommen sind. So hat IBM bestätigt, dass ein Subunternehmer am 23. Februar des Jahres nur wenige Meilen südlich des Hauptquartiers in Armonk mehrere Bänder mit Daten aus einem Auto verloren hat zum genauen Hergang ist nichts bekannt. Wo sich die Bänder derzeit befinden, weiß bei IBM niemand. In US-Presseberichten heißt es, die Datenträger seien vermutlich aus dem Fahrzeug gefallen.

IBM informiert Betroffene

Der Konzern schaltete nach dem Vorfall Anzeigen in der Lokalzeitung "Westchester Journal News", um eine heiße Spur zu finden. Auf den Tapes befinden sich Geburtsdaten, Sozialversicherungsnummern und Adressen derzeitiger und - in der Mehrzahl - ehemaliger Mitarbeiter. Einige der Bänder waren nicht verschlüsselt. IBM hat am 9. April begonnen, Mitarbeiter über den Vorfall zu informieren. Zudem bietet Big Blue an, ein Jahr lang kostenlos die Kreditkartentransaktionen zu überwachen. Diese Benachrichtigungen seien noch nicht abschließend verschickt, berichtete der Sprecher. Dies legt die Vermutung nahe, dass eine große Zahl von Mitarbeitern betroffen ist. IBM wollte die genaue Zahl der Betroffenen nicht nennen.

Auch Alcatel-Lucent hat öffentlich einräumen müssen, dass dem Konzern eine CD mit sensiblen Daten mehrerer tausend Mitarbeiter abhanden gekommen ist. Dabei handelt es sich ebenfalls um Informationen wie Namen, Adressen, Sozialversicherungsnummern, Geburtsdaten sowie Details zum jeweiligen Gehalt. Betroffen sind alle US-Mitarbeiter von Lucent vor dem Merger mit Alcatel, ehemalige Beschäftigte von Lucent sowie in beiden Fällen die Hinterbliebenen. Der Datenträger sollte von Hewitt Associates, einem Dienstleister des Konzern-Personalwesens, per UPS zu einem anderen Service-Unternehmen gesendet werden. Ob er verloren ging oder gestohlen wurde, ist nicht bekannt.

Der Geheimdienst soll helfen

Alcatel-Lucent gab an, den Vorfall mit Hilfe des Geheimdienstes zu untersuchen. Derzeit geht der Konzern davon aus, dass die CD zwischen dem 5. April und dem 3. Mai verschwunden ist. Die Informationen auf der Scheibe waren nicht verschlüsselt, gab eine Sprecherin von Alcatel-Lucent zu Protokoll. Der Konzern entschuldigte sich bei den Mitarbeitern und bot ebenfalls an, bei der Überwachung von Konten und Kreditkarten zu helfen. Wie IBM nannte auch Alcatel-Lucent nicht die genaue Zahl der betroffenen Mitarbeiter. (ajf)