Preisbrecher-Tablet

Pearl Touchlet X2 im Test

03.04.2011
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Pearl Touchlet X2: So gut ist es wirklich

Der Bildschirm des Pearl Touchlet X2 ist gar nicht mal so schlecht: Die Messwerte bescheinigen ihm eine ordentliche Helligkeit und einen guten Kontrast. Allerdings besitzt er einen nur eingeschränkten Blickwinkel, was bei einem 7-Zoll-Tablet aber weniger stört als bei einem größeren Tablet. Durch die für die resistive Touch-Technik notwendige Folie wirkt das Bild aber ein wenig milchig. Dafür reflektiert das Touchlet X2 das Umgebungslicht nicht so stark wie etwas das Ipad und das Galaxy Tab.

Dem Touchlet X2 fehlen UMTS, Bluetooth und GPS. UMTS kann man laut Pearl über einen UMTS-USB-Stick nachrüsten. Bluetooth und GPS bekommt man beim 30 Euro teureren Modell Touchlet X2G. Hardware für beide Funktionen hat das Touchlet X2 übrigens an Bord: Pearl liefert aber keine passende Software dafür mit. Das günstigste Pearl-Tablet hat nur WLAN nach dem veralteten 11g-Standard: Im Test lieferte es auch entsprechend geringe Datenraten über die Funkverbindung.

Anschlüsse auf der Oberseite des Pearl Touchlet X2: Kopfhörerausgang, Micro-SD-Kartenleser
Anschlüsse auf der Oberseite des Pearl Touchlet X2: Kopfhörerausgang, Micro-SD-Kartenleser

Internet-Surfen funktionierte dennoch einigermaßen flott: Bei komplexeren Webseiten war der Browser aber ziemlich langsam. Außerdem spielt das Pearl Touchlet X2 keine Flash-Videos von Webseiten ab – weder von YouTube noch von anderen. Auch eine App, die dies übernehmen könnte, fehlt.

Im Akku-Test hielt das Pearl Touchlet X2 beim Web-Surfen knapp über 6,5 Stunden durch, beim Abspielen eines Videos lief es rund 4,5 Stunden. Damit liegt es bei der Akkulaufzeit auf dem ordentlichen Niveau des Toshiba Folio 100 oder des Samsung Galaxy Tab. Vom Durchhaltevermögen eines iPad, das es auf rund elf Stunden Laufzeit bringt, ist es aber weit entfernt.

Fast alles, was Top-Tablets wie das iPad begehrenswert macht, fehlt dem Pearl Touchlet X2: stimmiges Design, flüssige Bedienung, ein heller und blickwinkelstabiler Bildschirm. Dazu kamen im Test kleine Nervereien: Das Touchlet X2 wurde im Betrieb auf der Rückseite schnell warm und stürzte hin und wieder ab.

Andererseits: Sie können mit dem Pearl Touchlet X2 im Internet surfen, es ist leicht und bietet eine ordentliche Akkulaufzeit. Die Grundanforderungen an einen Tablet-Computer sind somit erfüllt. Zudem bringt es mit USB und Kartenleser wichtige Anschlüsse mit.

Sein stärkstes Argument ist aber der unglaublich niedrige Preis. Wenn Sie in die Geräteklasse Tablet-Computer hineinschnuppern, dafür aber nicht viel Geld ausgeben wollen oder ein möglichst günstiges mobiles Zweit- oder Drittgerät zum Websurfen suchen, spricht nichts gegen den Kauf des Pearl Tablet X2. Aber Sie werden dann nicht verstehen, warum so viele Anwender von Tablets begeistert sind.