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PDC: Microsoft und Clearnova zeigen Entwicklungs-Tools für Ajax

16.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auf der Professional Developers Conference (PDC) das Entwicklungswerkzeug "Atlas" vorgestellt. Es dient zur Erstellung von Ajax-Scripts. Hinter Ajax verbirgt sich eine Kombination aus Javascript, der HTML-Programmierschnittstelle DOM sowie einem Modul namens XMLHttpRequest, das es dem Browser erlaubt, in Reaktion auf Benutzeraktivitäten mit dem Server zu kommunizieren (siehe "Ingredienzien für coole Websites: Ajax, Tags und RSS")

Ajax werde zwar oft überschätzt, dennoch sei Microsoft einem starken Druck ausgesetzt gewesen, eine entsprechende Programmier-Lösung anzubieten, sagte John Rymer, Vice President of Application Development and Infrastructure bei Forrester Research. Denn obwohl Ajax von vielen Entwicklern genutzt werde, habe Microsoft bislang kein Werkzeug dafür im Angebot.

Nach Ansicht von Rymer ist der Einsatz von Script-Technologien wie Ajax grundsätzlich beschränkt. Dem flexiblen und unkomplizierten Einsatz stehen Schwächen bei der Wartung der Anwendungen und Defizite in der Programmstruktur gegenüber, so der Experte.

Steve Benfield, Vice President of Strategy beim Hersteller Clearnova, der sein RAD-Tool (Rapid Application Development) "ThinkCap" in der Version "JX" mit Ajax-Funktionen angekündigt hat, hob dagegen die Vorteile von Ajax hervor. Normale Websites sind schwerfällig. Um aktualisierte Inhalte anzuzeigen, müssen sie vom Anwender neu geladen werden, sagte der Firmenvertreter. Auf mit Ajax programmierten Sites sei das nicht nötig (siehe "Mehr Benutzerkomfort im Web".

ThinkCap enthält ferner eine grafische Benutzerführung zur Entwicklung von Seiten sowie Tools zur Gestaltung von Seiten- und Applikationsstrukturen. Unterstützt wird die Integration mit 25 Open-Source-Frameworks, darunter Struts und Hibernate, und mit der Entwicklungsumgebung "Eclipse".

Eine Betaversion von ThinkCap JX ist voraussichtlich ab Ende September verfügbar. Die fertige Version soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Die Preise liegen zwischen 2500 Dollar für die Variante "Workbench" und 15.000 Dollar pro Produktions-Server für die "Enterprise Edition". (lex)