PCMCIA macht Kleine gross

15.10.1993

Ein weiterer Standard, der nicht nur im Pen-Bereich Furore macht, fuehrt im Bewusstsein bundesrepublikanischer Computerkaeufer bislang eher ein Randdasein.

Befragungen zufolge schaetzt nur ein verschwindender Bruchteil die PCMCIA-Technologie als wesentliche Eigenschaft fuer einen tragbaren Computer ein.Dabei koennte der von der "Personal Computer Memory Card International Association" geschaffene Standard, dem sich von Apple bis Zilog weit ueber 300 Branchengroessen verschrieben haben, mittelfristig aehnliche Bedeutung erlangen wie das Format 3,5 Zoll fuer Disketten. Bereits heute werden die meisten Notebooks und Subnotebooks mit PCMCIA-Einschueben ausgestattet, und alle Pen- Computer verfuegen ueber mindestens einen, einige sogar bis zu vier derartige Slots.Bei den PCMCIA-Produkten handelt es sich um kreditkartengrosse Erweiterungen, die wie eine Diskette von aussen in einen entsprechenden Schacht des Computers eingesteckt werden. Da ab PCMCIA-Release 2.0 allgemeine Ein- und Ausgabefunktionen unterstuetzt werden, deckt die Funktionalitaet mittlerweile das gesamte Spektrum ab, das man bei entsprechenden Karten fuer Desktop-PCs zu finden gewohnt ist: Speichererweiterungen stehen an erster Stelle, aber auch Miniaturfestplatten mit einer Kapazitaet von bis zu 100 MB findet man, ebenso Karten zum Anschluss an LANs (Token Ring, Ethernet), beispielsweise von IBM oder der Muenchner Firma SCM. Letzere hat auch ein spezielles Laufwerk entwickelt, mit dem sich normale PCs um PCMCIA-Funktionalitaet erweitern lassen. Ein knappes Dutzend Hersteller bietet Faxmodems mit einer Uebertragungs- rate von bis zu 14 400 Baud an (Intel, CPV Stollmann, Elsa, Dr. Neuhaus). Es gibt Emulationskarten (SCSI, 3270), Infrarotsender und -empfaenger und sogar GPS-Module (Global Positioning System) im PCMCIA-Format.