PCI-Nachfolgestandard nimmt Formen an

10.12.2001
Von Katharina Friedmann
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Angesichts immer leistungsfähigerer Rechensysteme besteht bei dem für die Kommunikation zwischen den Schlüsselkomponenten CPU, Speicher und Grafik eingesetzten I/O-Verfahren einiger Nachholbedarf. Neue Busarchitekturen sollen den künftigen Anforderungen in Sachen Bandbreite gewachsen sein.

Nach einem Entwicklungsspagat vom General-Purpose-Bus für PC-Clients zum allgegenwärtigen I/O-System in Servern, Kommunikationsplattformen sowie einer Vielzahl von Embedded-Applikationen scheint die PCI-Technik (PCI= Peripheral Component Interconnect) langsam an ihre Grenzen zu stoßen. Zwar hat sich der Bus, urspünglich als lokale Chip-to-Chip-Verbindung ausgelegt und in den 90er Jahren zum Allzweckersatz für die Industrie Standard Architecture (ISA) avanciert, bislang wacker geschlagen. Angesichts der bereits absehbaren Entwicklung einer Prozessortaktung von bis zu zehn Gigahertz, steigender Speicherbandbreiten sowie immer leistungsfähigerer Grafik gerät das betagte Bussystem nach Meinung von Experten jedoch zusehends zum Flaschenhals. Derzeit wird emsig an neuen Standards gebastelt, die es mit den künftigen Anforderungen in Sachen Bandbreite aufnehmen können.

3GIO soll als General-Purpose-Verbindungstechnik zunächst in Desktops und Notebooks eingesetzt werden. (Quelle: PCI SIG)

Um die nächste I/O-Generation bemüht sich zum einen das Hypertransport Technology Consortium unter Federführung von AMD, dem auch API Networks, Apple und Cisco sowie Nvidia, PMC-Sierra, Sun und Transmeta angehören, mit der im Februar dieses Jahres vorgestellten "Hypertransport"-Technik. Zum anderen hat die Arapahoe Working Group, hinter der neben Intel Branchengrößen wie Compaq, Dell, IBM und Microsoft stehen, mit dem jüngsten Standard namens "3GIO" (Third Generation I/O) die Entwicklung einer auf die neuen Anforderungen zugeschnittenen General-Purpose-Verbindungstechnik angekündigt. Beide Standards wurden von ihren Betreibern in jüngster Vergangenheit als potenzielle PCI-Nachfolger propagiert.

Was sich Mitte dieses Jahres als weiterer Kriegsschauplatz zwischen den Erzrivalen AMD und Intel - nun um die I/O-Architektur der Zukunft - ankündigte, entschied sich allerdings recht schnell. Bereits Ende August hatte die von der Intel-Fraktion vorangetriebene 3GIO-Technologie das Rennen gewonnen: Das Standardisierungsgremium PCI-SIG (SGI = Special Interest Group) verkündete, sich des neuen I/O-Standards anzunehmen und ihn - wie Branchenkenner vermuten - unter der Bezeichnung "PCI 3.0" in der PC-Industrie zu etablieren.