Im Rahmen des angekündigten Dienstes "Workplace on Demand" beschafft, verwaltet, pflegt und betreibt IBM künftig im Kundenauftrag PCs, Drucker, Kopierer, Fax- und mobile Geräte wie PDAs. In dem Paket bündelt Big Blue verschiedene bereits vorhandene Services für IT-Equipment sowie Beratungsleistungen. "Wir haben schon einige Angebote in diesem Bereich, möchten diese Offerte jedoch auffrischen und Kunden ein kostengünstiges und pro Arbeitsplatz berechnetes Modell nahe bringen", erläuterte Jim Bolton, Programm Manager bei IBM für Output-Services.
Ähnlich lautet auch die Einschätzung von Katharina Grimme, Senior Analyst für IT-Services bei dem Beratungshaus Ovum, London: "IBM bietet keinen grundlegend neuen Dienst an, sondern ein neues Abrechnungsmodell." Einen ähnlichen Service hatte EDS im vergangenen Juli gestartet. "MyCOE" wird nutzungsabhängig abgerechnet, umfasst Desktops und mobile Geräte wie PDAs, beinhaltet darüber hinaus Verwaltungsmöglichkeiten für IT-Administratoren, mit denen sie die Nutzung von Applikationen zu- und abschalten oder zeitlich begrenzen können. Den größten Coup in diesem Geschäft landete aber zuletzt Hewlett-Packard. Das im Servicemarkt sehr ehrgeizige Unternehmen erhielt von Daimler-Chrysler den Auftrag, rund 150.000 PCs zu erneuern, zu vereinheitlichen und zu betreiben.
Big Blue hat sich in der Vergangenheit vor allem auf große Outsourcing-Verträge und das Beratungsgeschäft konzentriert. Nun scheint sich das Haus auch wieder der einfachen Dienste zu erinnern. "IBM setzt ein Signal, dass es noch im Desktop-Servicesmarkt engagiert ist", meint Eamonn Kennedy, Senior Analyst für IT-Services bei Ovum. Zwar bieten Desktop-Services geringere Margen und bergen kaum strategisches Potenzial, doch sie liefern einen kontinuierlichen Umsatz und stellen für Anbieter, die über die entsprechenden Prozesse und Infrastruktur verfügen, eine leicht abzuschöpfende Einnahmequelle dar.
"IBM kann zudem auf sehr einfache Art und Weise seinen Kunden demonstrieren, dass abrechnungsabhängige Dienste funktionieren", erläutert Kennedy. "Das ist im Desktop-Service-Umfeld nicht allzu schwer, weil die Technik etabliert ist, Dienste leicht zu messen und Schnittstellen klar definiert sind."