PC-Markt im Reich der Mitte

13.03.1998

Der chinesische PC-Markt hat mittlerweile den von Südkorea überflügelt und bereits 1996 in der Region Asien/Pazifik nach Japan den zweiten Platz erobert. Allein im vergangenen Jahr wurden im Reich der Mitte 2,1 Millionen PCs verkauft; der entsprechende Umsatz wird auf rund drei Milliarden Dollar geschätzt. Seit 1992 konnte dieses Marktsegment damit jährliche Wachstumsraten von mehr als 50 Prozent verzeichnen. 1997 lag der Anteil inländischer Hersteller und Anbieter bei 66 Prozent - ein Wert, der bis zur Jahrtausendwende auf über 70 Prozent steigen soll.

Seit längerem hat daher aufgrund der Attraktivität dieses Marktes ein, wie die Marktforscher es nennen, "Hauen und Stechen" begonnen. Im Weltmarkt etablierte Hersteller wie Compaq, IBM, AST hatten schon seit Beginn der 80er Jahre versucht, sich ein strategisches Standbein in China zu schaffen. Vor allem AST schwang sich in dieser Zeit, unterstützt von einer schlagkräftigen Dependance in Hongkong, zum führenden Anbieter auf. Doch seit geraumer Zeit bläst den US-Firmen durch die zunehmende Konkurrenz chinesischer Newcomer der Wind ins Gesicht. Namen wie Legend, Great Wall oder Founder sind längst auch in der gesamten IT-Branche ein Begriff.

Noch kennen allerdings nur Insider Firmen wie Nanjing Tontru, Langchao Electronic, Changjiang Computer oder Sea-Star. Namen, die, wie Experten glauben, demnächst nicht nur in China, sondern weltweit für Furore sorgen dürften. Man hat von den Amerikanern gelernt. Das "Manufacturing" der PCs sowieso - aber als deren ursprünglich verlängerter Arm zu den chinesischen Kunden mittlerweile auch den Vertrieb und das Marketing. Zumindest die "Acers" dieser Welt könnten sich demnach warm anziehen.