CBS-Fox-Video rangiert 3081K-Rechner der IBM aus:

PC-LAN besser und billiger als Host

28.07.1989

NEW YORK (IDG) - CBS-Fox-Video verlagert seine Host-gestützten Applikationen auf PC-LANs. Der Migration fällt nicht nur der IBM-Mainframe 3081K des Joint-ventures von CBS und Twentieth Century Fox Film zum Opfer, sondern auch noch 53 Mann der 58 Personen starken Crew für Netzwartung und -management.

Die "Abmagerungskur" der CBS-Fox-Video in Sachen Netz und Personal wurde durch den Beschluß des Unternehmens in Gang gesetzt, das Werk für die Produktion von Videokassetten in Livonia, Michigan, zu verkaufen. Mit der Veräußerung der Produktionsstätte werden sowohl der IBM-Mainframe als auch der MIS-Stab obdachlos, die bisher auf dem Werksgelände beheimatet waren. Da aufgrund der hohen Mietpreise in New York ein Umzug der MIS-Crew samt Equipment in die Zentrale nicht zur Debatte stand, hat sich das Management unter anderem zur Umgestaltung des Netzes entschlossen.

Dabei konnte die Chefetage der Firma für die Vergabe von Filmrechten und Produktion von Videos zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Erstens werden die Applikationen vom IBM-Host auf Rechner in mehreren Token-Ring-Netzen verteilt, die alle über ein Token-Backbone verbunden sind. Folge: Der Zugriff für den User erfolgt schneller und wesentlich leichter.

Zweitens soll durch die "Netzreform" der Personalbedarf für die Instandhaltung des Netzes von 58 Personen auf fünf reduziert werden, weil unter anderem weniger Programmierer für den Mainframe benötigt werden. Folge: Das Budget für die Netz- und Datenverwaltung wird laut CBS-Fox-Video von sechs Millionen Dollar (1986) auf eine Million Dollar (1990) schrumpfen.

Im Zuge der Umstrukturierung, die im August beendet sein soll, wurden bisher rund 150 Deskpro 386 PCs von Compaq sowie einige ältere IBM-XT-Rechner auf die 4-Megabit-Token-Ring-Subnetze verteilt. Jedes der Netze läuft unter dem Netzwerk-Betriebssystem Netware von Novell. Drei der vier Netze sind am Hauptsitz der CBS-Fox-Video in New York implementiert. Über sie werden die Applikationen für die Rechnungslegung, Programmakquisition und Vergabe von Rechten gefahren. Das vierte Netz im entfernten Livonia ist mit dem Backbone durch eine Wählleitung verbunden und wird für die Bedarfsplanung eingesetzt.

Als Server dienen einige der Compaq-Rechner, die für die genaue Adressierung der Daten in allen Netzen verantwortlich sind. Außerdem sind noch die LANs der vier europäischen Niederlassungen der CBS-Fox-Video in Deutschland, England, Frankreich und Spanien sowie das "Information-Services-Network" von General Electrics mit der Zentrale in New York verknüpft.