Professionelle Anwender kurbeln die Nachfrage an

PC-Hersteller können sich 1996 auf das Weihnachtsgeschäft freuen

22.11.1996

Im Gegensatz zum vierten Quartal 1995 sollen in diesem Jahr die Kassen der PC-Hersteller klingeln. Insbesondere die Nachfrage aus dem Geschäftsbereich sei ungewöhnlich stark, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Dan Klesken, Analyst bei Robertson Stephens & Co. Rund 60 Prozent der 69 Millionen PCs, die 1996 vermutlich verkauft werden, sollen in diesen Bereich gehen. Marktforscher erwarten, daß der Boom im professionellen Bereich auch die private Nachfrage ankurbeln könnte.

Als Gründe für den Aufschwung werden die neue Version 4.0 von Windows NT sowie fallende Preise beim Pentium-Pro-Chip genannt. Insbesondere im Marktsegment Workstations könnte diese CPU im Verbund mit NT im kommenden Jahr den RISC-Chips unter Unix-Betriebssystemen den Rang ablaufen. Die Wachstumsrate für die Wintel-Kombination soll bis zum Jahr 2000 bei jährlich 44 Prozent liegen.

Der Wermutstropfen für die Branche liegt in den unsicheren Margen. Hersteller wie IBM, Compaq oder HP, die einen großen Anteil ihres PC-Umsatzes mit professionellen Anwendern erzielen, brauchen sich trotz starker Konkurrenz weniger Sorgen zu machen als beispielsweise AST Research oder Packard Bell-NEC, die eher an Endkunden liefern. Dort ist der Preiskampf am stärksten zu spüren.