Warenhäuser stärker im Home-Computer-Bereich:

PC-Händler bauen auf Top-Service

05.01.1984

FRANKFURT (CW) - Der Büro-Fachhandel setzt im Geschäftsbereich Mikrocomputer langfristig auf mittlere professionelle Abnehmer. In diesem Sinne äußerten sich sieben in einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossene Fachhändler aus verschiedenen Bundesländern im Gespräch mit der Fachpresse in Frankfurt.

Obwohl der Fachhandel aber nach wie vor auch Heimcomputer anbietet, kann er hier offensichtlich kaum mit Kauf- oder Versandhäusern konkurrieren.

Der Verkauf von Heimcomputern, für die Kaufhaus-Palette ein Aufstieg, sei für Fachhändler schon aus Ertragsgründen eher als Abstieg zu sehen, hieß es. Der beim Verkauf eines solchen Gerätes erforderliche Service sei für den Fachhandel mit seinen hochbezahlten, qualifizierten Mitarbeitern zu teuer und schmälere die ohnehin geringe Handelsspanne erheblich. Als Beispiel wurde der neue "Commodore 64" genannt, dessen Handelsspanne bei einem Verkaufspreis von 698 Mark zwischen 30 und 50 Mark liege. Der Homecomputer-Anteil am gesamten Mikrocomputer-Geschäft des Fachhandels liegt gegenwärtig bei etwa zehn Prozent.

Die Interessengemeinschaft, die sich in der Regel dreimal im Jahr zum Erfahrungsaustausch trifft, hat einen Mindestanforderungs-Katalog an Mikrocomputer-Händler aufgestellt:

1. qualifizierte Mitarbeiter in den notwendigen Bereichen,

2. keine Abhängigkeit von nur einem Lieferanten,

3. der Betriebsgröße angepaßte Zahl von Lieferanten,

4. Kapital und Fachwissen müssen stimmen,

5. Kunden suchen, nicht auf Kunden warten,

6. komplementäre Produkte anbieten und schließlich

7. die Angebotspalette auf dem neuesten technischen Stand halten.

Für die Eröffnung eines modernen Büro-Fachhandelsgeschäfts wurden in der Diskussion 0,5 Millionen Mark Anfangskapital als notwendig erachtet. Davon würden in der Regel zwischen 200 000 und 300 000 Mark vorfinanziert.