Gartner / IDC

PC-Geschäft läuft mau

14.07.2011
Die goldenen Zeiten für die Computerbauer scheinen erst mal vorbei.

Im zweiten Quartal stiegen die PC-Auslieferungen nach vorläufigen Zahlen der Marktforscher Gartner und IDC nur noch um 2,3 beziehungsweise 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf um die 85 Millionen Stück. Im vergangenen Jahr waren prozentual zweistellige Zuwachsraten noch die Regel. In Europa und den USA mussten die Computerbauer jetzt sogar Einbußen hinnehmen.

Vor allem die Südeuropäer hätten sich zurückgehalten, erklärte Gartner am Mittwoch. Griechenland, Portugal, Spanien und Italien kämpfen mit ihren Staatsschulden. Viele Bürger sind angesichts dessen verunsichert und scheinen sich mit Anschaffungen zurückzuhalten. Eine baldige Besserung ist nach Angaben von Gartner nicht in Sicht. Lichtblicke in Europa seien einzig Frankreich und Deutschland.

Laut den Marktforschern haben auch die immer beliebter werdenden Tablet-Computer sowie Smartphones dazu beigetragen, dass klassische PC fast nur noch in den Schwellenländern zulegen konnten. "Angesichts des Hype um Tablet-Computer wie dem iPad sind die Händler sehr vorsichtig, PC zu ordern", erläuterte Gartner-Analyst Mikako Kitagawa. Lieber wollten sie ihre Verkaufsflächen für die Tablets freihalten, von denen immer mehr Modelle auf den Markt kommen.

Weltgrößter PC-Hersteller ist weiterhin Hewlett-Packard (HP). Dell konnte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf den zweiten Rang vorschieben und hat damit Acer verdrängt. Die Taiwaner waren nicht zuletzt mit kleinen und billigen Netbooks zu einer Branchengröße aufgestiegen; doch gerade diese Minirechner müssen sich nun gegen die Tablet-Computer behaupten. Acer stürzte gleich auf Rang vier ab. Weltweite Nummer drei ist nun Lenovo aus China. (dpa/tc)