ABC stellte IBM Erweiterungs-Platine vor:

PC-Elewator bringt lBM-Mikro auf Trab

08.11.1985

MÜNCHEN (pi) - Eine Entwicklung der Applied Reasoning Corp., die in Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MlT) entstand, wird nun auch in der Bundesrepublik angeboten: Die ABC-Datensysteme GmbH wird in den nächsten Wochen ein sogenanntes Softboard namens PC-Elevator ausliefern, womit IBM-PC und XT-Usern die Möglichkeit der Aufrüstung zum AT gegeben wird.

Der PC-Elevator - auf der Systems als "Weltneuheit" vorgestellt - soll damit nach Meinung des ABC-Alleingesellschafters Lothar Kappius für IBM-PC- und XT-Anwender das Problem der langsameren Arbeitsgeschwindigkeit im Vergleich zum AT aus dem Wege räumen. Dieses Softboard verbindet auf einer Platine, die mit bis zu zwei MB RAM ausgestattet ist, Intels 80286/80287-Mikroprozessoren, die auch das Kernstück des AT darstellen. Eine selbstentwickelte Software übernimmt die Steuerung. In dieser Konfiguration soll der IBM-Rechner den AT-Level erreichen und wahlweise auf der AT- oder auf der PC-Ebene betrieben werden können. Mit Hilfe dieser Erweiterungsplatine soll der PC den AT sogar um rund 50 Prozent Rechengeschwindigkeit übertreffen und etwa fünfmal schneller als ein XT sein.

Die Neuentwicklung läuft nach Angaben aus dem Unternehmen mit AT-Anwendungen unter DOS 3.0 und 3.1 und ist kompatibel mit PC-DOS 2.0, 2.1, 3.0 und 3.1 sowie mit Multi-User-/Multi-Tasking-Betriebssystemen wie beispielsweise Xenix. Der so nachträglich "aufgemotzte" PC oder XT läuft dann auch mit bestehenden PC-Programmen und unterstützt bestehende Peripherien. Das RAM kann bis zu zwei MB hochgerüstet werden; das Zwischenspeichern auf Disk ist in einer Cache-Funktion ebenfalls möglich. Für die I/O-Verarbeitung kann weiterhin auf den 8088-Prozessor zurückgegriffen werden. Die Taktzeit beträgt 7,2 Megahertz, wahlweise sind auch 4,8 Megahertz möglich.

Die Installation des PC-Elevator-Softboards gestaltet sich laut Lothar Kappius einfach: Die Erweiterungs-Platine kann in einen Steckplatz des PC und XT eingesetzt und die dazugehörige Software geladen werden. Dabei brauchen weder Chips herausgenommen noch Kabel angeschlossen zu werden. ABC-Datensysteme, die über die Exklusiv-Rechte für die Auslieferung des Boards für die Bundesrepublik, Österreich und die Schweiz verfügt, will die Erweiterung für die IBM-Maschinen sowie auch für Kompatible etwa Mitte November starten. Der Preis wird mit etwa 6800 Mark angegeben. "In einer Zielgruppe von ungefähr zwei Millionen Mikro-Anwendern" sieht Geschäftsführer Kappius den Abnehmerkreis für die Aufrüstungsplatine, "wobei wir zunächst fünf Prozent davon im Visier haben".