BMC bringt Version 3.0 des Management-Tools

Patrol Express verzichtet auf Agenten

08.08.2003
MÜNCHEN (CW) - BMC Software hat eine neue Version seines Management-Tools "Patrol Express" entwickelt. Die Software ist jetzt in der Lage, mehr Elemente zu verwalten. Durch die Integration von "Site Angel" lässt sich damit jetzt auch die Leistung von Web-Angeboten überwachen.

Im August letzten Jahres hat BMC erstmals eine Version seiner System-Management-Lösung Patrol vorgestellt, die ohne spezielle Softwareagenten für das Verwalten von Infrastrukturkomponenten oder Transaktionen auskommt. Patrol Express soll sich schneller einsetzen lassen und besonders für das Überwachen von Elementen in Zweigstellen oder kleineren Niederlassungen aus der Distanz eignen.

Dazu muss jedoch an zentraler Stelle im Unternehmen die Server-Komponente der Software, das "Service Integration Portal" (SIP), installiert sein. Als Minimalanforderungen für den dazu benötigten Rechner gibt BMC Windows 2000 Server, 1 Gigahertz Dual Pentium 4, 1024 MB Arbeits- und 64 GB freien Festplattenspeicher an. Über das Portal konfigurieren Administratoren die zu überwachenden Elemente, gruppieren diese zu Services, rufen Reports ab oder legen die Schwellenwerte für Alarme fest.

Vor Ort wird zusätzlich ein "Remote Service Monitor" (RSM) benötigt. Der RSM fragt mit Hilfe einer Reihe von Fernwartungsprotokollen (wie Perfmon, WMI, Ping, SQL-Net oder SNMP) die ihm über das SIP zugeordneten Komponenten im Normalfall einmal pro Minute ab. Die Leistungsdaten werden gesammelt und im Fünf-Minuten-Intervall an das zentrale Portal weitergeleitet. Dies geschieht entweder über HTTP oder HTTPS.

Individuelle Skalierbarkeit

Jeder RSM kann laut BMC mehrere hundert Infrastrukturelemente überwachen. Das SIP bewältigt bis zu 500 Elemente. Sollen zusätzliche IT-Komponenten überwacht werden, können Unternehmen weitere Softwaremodule hinzufügen. BMC sieht das als eine Möglichkeit, die Lösung genau an die jeweiligen Bedürfnisse des Kunden anzupassen.

Mit dem Release 3.0 erweitert der Hersteller den Funktionsumfang seines Web-basierenden Tools: Patrol Express ist nun in der Lage, die Performance von Web-Transaktionen aus Perspektive des Anwenders zu messen. Dabei unterstützt die Software nach Aussagen von BMC alle wichtigen dynamischen HTML-Techniken sowie populäre Verfahren für den Download von Inhalten. Außerdem können Administratoren das Tool einsetzen, um die Reaktionszeiten ihrer Web-Server von mehr als 30 verschiedenen BMC-Standpunkten weltweit aus zu messen. Dazu hat der Anbieter sein Produkt "Site Angel" in Patrol Express integriert. Des Weiteren verfügt die neue Express-Version über verbesserte Benachrichtigungsfunktionen. Anwender können jetzt definieren, welche Personen in welcher Situation alarmiert werden sollen. Neu hinzugekommen ist auch der "Critical Alarm Status": Administratoren legen dabei selbst fest, ob und welche Meldungen nach einer von ihnen festzulegenden Zeit als kritisch eingestuft und mit einer entsprechend höheren Priorität behandelt werden. Außerdem hat BMC das Reporting dahingehend überarbeitet, dass Netz-Manager sich Berichte über den Status von verwalteten Komponenten ausgeben lassen können. Auch historische Ansichten der bisherigen Alarmmeldungen sind möglich.

Management auch als Service

Anwender sollen die Überwachungsfunktionen des Tools auch als Managed Service von BMC nutzen können. Die Kosten für Patrol Express 3.0 belaufen sich auf 15000 Dollar für das Service Integration Portal. Sollen mehr als die damit möglichen 500 Elemente verwaltet werden, können Unternehmen zusätzliche Software kaufen, um weitere Betriebssysteme, Anwendungen oder Netzkomponenten zu überwachen. BMC verlangt pro Einheit 400, 800 beziehungsweise 100 Dollar extra. Das Produkt ist ab sofort verfügbar. (ave)

Abb: Patrol Express: Ein Aufpasser mitten im Netz

RSM-Module vor Ort überwachen die IT-Infrastruktur und melden die Ergebnisse in regelmäßigen Abständen an die zentrale SIP-Konsole. Quelle: BMC