Intel und Alliant entwickeln Software-Standard für den Prozessor 860

Parallelverarbeitungs-Standard für die 860-Architektur von Intel

22.12.1989

MÜNCHEN (pi) - Die Entwicklung eines neuen Software-Standards für die parallele Datenverarbeitung mit dem Intel-Mikroprozessor 860, mit der Bezeichnung PAX (Parallel Architecture Extended), kündigten Intel und die Alliant Computer Systems Corporation, Littleton, Massachusetts/USA, an.

Der PAX-Standard soll technisch-wissenschaftlichen Anwendern erstmals die Vorteile der Parallelverarbeitung und die Kostenvorzüge binärer Standards bieten. PAX ist eine Erweiterung des bestehenden Binärstandards für den 860 und soll Hardware- wie Software-Anbietern einen Satz von Richtlinien all die Hand geben, die sie bei der Entwicklung von Produkten für 860-basierende Systeme berücksichtigen sollen Durch den so entstehenden einheitlichen Software-Standard für Parallelverarbeitung wird den technisch orientierten Anwendern eine größere Auswahl einsatzfertiger Software für Systeme von Einprozessor-Workstations bis zu Shared-Memory-Parallelcomputern mittlerer Prozessoranzahl offenstehen.

Beide Firmen wollen vom PAX-Standard profitieren

Der PAX-Standard umfaßt Hardware, Betriebssystem (für Integer-, Grafik- und Gleitkomma-Verarbeitung) und Computer ebenso, wie eine binäre Applikationsschnittstelle und eine Applikations-Programmier-schnittstelle. Intel wird die PAX-Standard-Technologie

in künftige Generationen der 860-Architektur einbringen. Alliant erteilte Intel eine Lizenz zur Weitergabe seiner automatischen Parallelcompiler und PHIGS-Grafiktechnologien an andere Entwickler von 860-basierenden Maschinen nach PAX-Standard.

Alliant wird die 860-Mikroprozessoren in künftigen PAX-kompatiblen Versionen seiner Parallel- und Visualisierungs-Supercomputer einsetzen. Intel wiederum nutzt den PAX-Standard in seinem laufenden Forschungs- und Entwicklungsprojekt über massiv parallele Computer, "Touchstone", das gemeinsam von Intel und dem US-Verteidigungsministerium finanziert wird.

Darüber hinaus wird Intel von Alliant neu herausgegebene Aktien im Wert von drei Millionen Dollar, entsprechend etwa vier Prozent des Alliant-Stammkapitals, erwerben.