Nicht alle IBM-Mainframe-Anwender im Boot

Parallele Datenbankmaschine der IBM soll 1994 ausgeliefert werden

14.05.1993

So zumindest aeusserte sich Guy Harrison, Big Blues Direktor der Enterprise-Abteilung und Kopf des Entwicklungslabors fuer Grosssysteme in Poughkeepsie im US-Bundesstaat New York. Beide Produkte stuenden bereits bei einem nicht genannten Anwender im Betatest. Die COMPUTERWOCHE hatte in der Vergangenheit mehrfach ueber IBMs Plaene berichtet, sich sowohl mit massiv-parallelen Systemen auf Basis der RISC/6000-Architektur als auch mit der moderat-parallelen Datenbankmaschine in neue Gefilde zu begeben.

Laut Harrison wird das Datenbanksystem 1994 verfuegbar sein. Herz des Rechners ist zum einen die sogenannte Shared Data Facility, die den Datenfluss verwaltet und auch ueberwacht, welcher Prozessor welche Arbeiten erledigt. Der Workflow Manager wird zum anderen die Ressourcen verteilen.

Maximal 32 ES/9000-Systeme lassen sich dabei ueber IBMs Sysplex- Architektur verbinden. Big Blues Datenbankmodell hat allerdings laut Harrison einen Haken: Die Shared Data Facility soll nicht fuer alle Mainframe-Modelle verfuegbar sein - aeltere Systeme bleiben aussen vor.

Das ist jedoch nicht der einzige Wermutstropfen: Wie der IBM-Mann weiter ausfuehrte, koennten nur diejenigen Anwender in Zukunft die Datenbanksysteme nutzen, die beim MVS-Betriebssystem und der DB2- Software auf dem neuesten Stand der Dinge sind. Das heisst, erst ab Version 4.3 von MVS sowie 3.1 von DB2 wuerde IBMs Query-Maschine ein Thema. Zu beiden Aussagen konnte die IBM-Zentrale in Stuttgart keine Angaben machen.

Weitere Plaene betreffen einerseits die transaktionsorientierte DV: Die Parallelmaschine soll unter Nutzung von CICS und DL1 fuer solche Anwendungen ab Mitte 1994 fit gemacht werden. Andererseits soll noch dieses Jahr ein Parallelisierungs-Werkzeug zur Verfuegung stehen, mittels dessen Anwender ihre Batch-Programme so modifizieren koennen, dass diese auch in der Lage sind, die Moeglichkeiten des Parallelrechners zu nutzen.