Es ist nicht ohne weiteres angebracht, Mikros im zeitkritischen oder harten kommerziellen Dauerbetrieb einzusetzen:

Paradiesische Zustände bei CP/M-Mikro Programmiersprachen

29.05.1981

Der von Mikrorechnern inzwischen erreichte Grad an Zuverlässigkeit, ihre bemerkenswert niedrigen Preise für einsatzfähige Grundkonfigurationen (zirka 8000 Mark) und ein ständig verbessertes Preis-/Leistungs-Verhältnis erschlossen diesen Anlagen seit etwa zwei Jahren vielfältige neue Einsatzbereiche bei wissenschaftlichen, technischen und kommerziellen Anwendungen. Wurden durch den Mikrorechner bislang vor allem neue Märkte angegangen, so steht der durch sinkende Hardware-Preise ausgelöste Verdrängungswettbewerb mit den unteren Preisklassen der Minirechner noch bevor. Die IDC Deutschland GmbH schätzt in einer Studie zum westeuropäischen Rechnermarkt, daß sich der derzeit in der Bundesrepublik installierte Bestand an Mikrorechnern von 74 000 Anlagen zum Jahresende 1980 auf zirka 376 0110 Anlagen zum Jahresende 1993 erhöhen wird.

Die Prognose eines solch rasanten Wachstumstempos erscheint im Rückblick auf die Entwicklung des nordamerikanischen Rechnermarktes ab 1975 und der jetzt vergleichsweise viel günstigeren Hard- und Software-Situation recht realistisch. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß sich im Gegensatz zu Mini- und Großanlagen eine den Erfordernissen dieses Massenmarktes angemessene Quasi-Standardisierung der Hardware (S-100-Bus als IEEE-Standard, RS 232 C serielle Schnittstelle, zwei Typen von herstellergeprägten parallelen Schnittstellen etc.) wie auch der Software (Betriebssystem CP/M, ANSI-Standard bei den wichtigsten Compilern) herausgebildet hat.

Die Verwendung von herstellerfremden Peripheriegeräten und IC-Platinen ist bei 8-Bit-Mikrorechnern durchaus üblich, wenn auch nicht immer ganz problemlos. Andererseits ist es unstreitig, daß die weite Verbreitung des Betriebssystems CP/M ein immenses Absatzpotential für qualitativ hochstehende Basis-Software erschloß, das beispielsweise den Erwerb einer Einmallizenz für einen Cobol-Compiler (ANSI 74 Level 1, Teile von Level 2) für 95 Dollar (einschließlich CP/M-Betriebssystem ! ) ermöglicht .

Software auf externen Speichern

Vor diesem Hintergrund sollen Stand und Entwicklungstendenz der Software für universelle Mikrorechner näher untersucht werden. Die typische Konfiguration einer solchen für den Datendurchsatz bei anspruchsvolleren technisch-wissenschaftlichen und kommerziellen Aufgaben kleinerer Unternehmungen geeigneten mittleren Anlage, auf der Basis eines 8-Bit-Rechners mit 64 KB dynamischem Halbleiter-Hauptspeicher, zwei Acht-Zoll-Floppy-Disk-Laufwerken (je 512 KB), einem intelligenten Bildschirmterminal, einem schnellen Matrix- oder einem Korrespondenzdrucker und einer 32-MB-Festplatte in Winchester-Technologie ist bereits für unter 24 000 Mark erhältlich. Aus Gründen des flexiblen Einsatzes befindet sich die gesamte Software (Betriebssystem, Dienstprogramme, Übersetzer und Interpretierer, Anwendungsprogramme) - bis auf zwei bis vier KB ROM Firmware für das Bootstrapping - auf Platten(n) beziehungsweise Diskette(n).

Nachdem für die Zentraleinheiten der Marktführer Tandy Radio Shack und Apple Computer preisgünstige Hardware-Zusätze erhältlich sind (Freedom option beziehungsweise Z-80-Card), die es gestatten, auch diese Anlagen alternativ unter dem Betriebssystem CP/M zu betreiben, wollen wir uns auf dieses weitverbreitete und von fast allen übrigen Herstellern angebotene Betriebssystem und die darunter lauffähige Software konzentrieren.

CP/M und andere Betriebssysteme

Das Betriebssystem CP/M - ursprünglich als reines Dateiverwaltungssystem für den PL/Z-Compiler des Mikroprozessor-Herstellers Intel entwickelt - wurde 1975 erstmals kommerziell angeboten. Die derzeitige Version 2.XX stellt ein Plattenbetriebssystem für den interaktiven Einbenutzerbetrieb eines Rechners basierend auf einer Intel 8040-8085- oder Zilog Z 80 A/B-CPU mit mindestens einer Diskette/Platte als externem Speicher dar. Dieses Betriebssystem von zirka 55 KB enthält die üblichen Routinen zur Dateiverwaltung, einen zeilenorientierten Editor, einen leistungsfähigen Makro-Assembler nebst Bibliothek und Binder.

Der hauptspeicherresidente Teil des Betriebssystems von ungefähr 10 KB läßt sich mit einem Systemgenerierungsmodul einfach der effektiven Hauptspeichergröße anpassen und in den Systemteil der Diskette schreiben. Eine besondere Funktion ("patching") des Debug-Moduls wird dazu verwendet, die Gerätetreiber im "Bios" (Basic Input-/Output-System) zu modifizieren. Aufwärtskompatible Betriebssysteme wie CDOS von Cromemco oder KOS von Kontron enthalten neben solchen Anpassungen noch Full-Screen-Editoren, Moduln zur Verarbeitung von Kommandoprozeduren und weitere Generierungsoptionen (das heißt, Funktionstastenbelegung, Setzen von Zeitmarken etc.).

Von Digital Research stammt die Mehrbenutzer- und Multitasking-Version MP/M (für 300 Dollar), die vor allem große Festplattenspeicher unterstützt (maximal 16 logische Laufwerke). Anschließbar sind bis zu 16 Terminals. Für einen effektiven Mehrbenutzerbetrieb wird für jeden Teilnehmer meist eine eigene Hauptspeicherkarte von maximal 64 KB hinzugefügt; MP/M stellt daher eine softwaregesteuerte Speicherbankumschaltung bereit, um die Adressierbegrenzung von 64 KB zu überwinden.

Mit dem Aufkommen von 16-Bit-Mikroprozessoren (wie Zilog Z 8000, Motorola 68000, Intel 8086) haben sich Hersteller und Softwarehäuser dem legendären, ursprünglich von Bell Laboratories entwickelten Betriebssystem Unix (Version 7) zugewandt, das sich durch ein Ringkonzept zum Datenschutz auszeichnet und über leistungsfähige dispatching- und task-management Strategien verfügt. Dieses Multi-user-, Multi-tasking-Betriebssystem wurde für die 8-Bit-Rechner (Z 80 A) von Cromemco unter dem Namen Cromix und für die 16-Bit-Rechner (Z 8000) von Onix unter der Bezeichnung Onix adaptiert. Onix ist identisch mit dem von Western-Electric für die PDP 11-Familie lizenzierten Betriebssystem.

Entsprechend den bisherigen Marktverhältnissen bei Hard- und vor allem Software der 8-Bit-Mikrorechner zeichnet sich jetzt bereits ab, daß die Unix-kompatiblen Betriebssysteme in Kürze eine ähnlich dominierende Rolle als Quasi-Standard einnehmen werden wie CP/M oder MP/M.

Der Benutzer wird auch hier wieder in den Genuß einer weitgehenden Portabilität der Software bei unterschiedlicher Hardware kommen. Von Microsoft wurden bereits die von Z 80 auf Z 8000 als Zielprozessor konvertierten Compiler Cobol (ANSI 1974), CBasic, Fortran (ANSI 1977), C- und UCSD-Pascal sowie der Interpretierer Microsoft-Basic angeboten.

Die systemnahe Software wie Datenbanksysteme oder Dienstprogramme sind bislang im Mikrorechnerbereich noch von untergeordneter Bedeutung. Dies ist auf den erst in letzter Zeit stärker wachsenden professionellen Einsatz der Mikrorechner zurückzuführen, der wiederum durch die erhöhte Zuverlässigkeit bei gleichzeitiger Verbilligung der Hardware, insbesondere bei großen und schnellen externen Speichern, gefördert wurde.

Zahlreiche Utilities- wenige Datenbanken

Es würde zu weit führen, die teilweise sehr speziellen Dienstprogramme zu erläutern. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß neben den kommerziellen Anbietern die Benutzerorganisationen der Hersteller und die CP/M-User-Group über ein breites Angebot hierzu verfügen. Die meisten DBMS sind lediglich Dateiverwaltungsprogramme mit eng begrenzten Funktionen .

Typischerweise implementieren sie eine Isam-Datenorganisation, eine einfache Abfragesprache sowie einen Reportgenerator zur Druckaufbereitung und sind überwiegend in einer höheren Programmiersprache geschrieben (wie Global und Selector IV in dem kompilierenden CBasic III, das Cromemco DOMS in 16-K-Basic). Es ist jedoch absehbar, daß mit dem Übergang zu den um den Faktor fünf bis zehn leistungsfähigeren 16-Bit-Mikrorechnern der Mangel an echter DBMS-Software innerhalb der nächsten zwei Jahre behoben sein wird, nachdem inzwischen die ersten am Codasyl-Konzept orientierten DBMS für den Mehrbenutzerbetrieb angekündigt wurden.

Ganz im Gegensatz dazu herrschen was Vielfalt und Qualität von unter CP/M lauffähigen Programmiersprachen anbelangt, schon fast traditionell paradiesische Zustände. Neben den klassischen Programmiersprachen Cobol (ANSI 1974 Level 1 mit Teilen von Level 2), Fortran (ANSI 1966 ohne Complex) sind PL/I (ANSI General Purpose Subset G), RPG II und mehrere Versionen von Zwischencode interpretierendem und kompilierendem Pascal verfügbar.

Daneben finden sich aber auch Preprozessoren für strukturiertes Programmieren in Fortran (Ratfor) sowie in verschiedenen Dialekten von Basic (Strubs; SBasic). Aber auch Gourmets kommen voll auf ihre Kosten mit Compilern und Interpretierern wie Alvol, Forth, C, Lisp oder APL, um nur einige der bekannteren zu nennen. Die meisten dieser sehr leistungsfähigen Übersetzer wurden von drei renommierten amerikanischen Softwarehäusern entwickelt, die sich auf Software für Mikrorechner spezialisiert haben. Die Preise liegen abhängig von Herstellerzusätzen oder Vertriebsweg generell zwischen 100 und 800 Dollar.

Text- und Datenverarbeitung von Beginn an integriert

Wie vorteilhaft universelle Mikrorechner einsetzbar sind, zeigt sich daran, daß mit ihnen von Anfang an Datenverarbeitung und Textverarbeitung in den unterschiedlichsten Formen gemeinsam betrieben werden konnte, wohingegen diese Integration bei mittleren und großen Rechnern erst jetzt stattfindet. Die verfügbare Textverarbeitungs-Software deckt das ganze Spektrum von der Formatierung von Dokumenten bis zur programmierten Textverarbeitung und der Erstellung von personalisierten Ganzbriefen ab.

Zwei Gruppen von Textverarbeitungs-Software lassen sich unterscheiden: Formatierungsprogramme, die Dateien verarbeiten, die mit Steuerkommandos für die Druckaufbereitung versehen sind (so etwa Script-80 Autotype, TSF, Letteright) und interaktive Software, die Full-screen-Editierung und eine sofortige Umsetzung der Layout-Befehle am Bildschirm einschließt (zum Beispiel Magic Wand, Word-Star oder Word-Star/ Mail Merge), soweit sie nicht - wie Hoch- oder Tiefstellungen, Unterstreichungen, oder Mehrfachdruck druckerspezifisch sind.

So gestattet beispielsweise Word-Star die kontinuierliche Texteingabe am Bildschirm mit sofortigem zeilenabsatz- und seitenweisen Umbruch entsprechend den eingestellten Layout-Parametern. Durch die Möglichkeit der Umformatierung am Bildschirm läßt sich die Erstellung komplizierter Dokumente wesentlich erleichtern und damit auch kostengünstiger gestalten, wenn Änderungen oder Verbesserungen bei Neuauflagen erforderlich werden.

Ein besonderer Vorzug dieser interaktiven Textverarbeitungs-Software ist die gleichzeitige Informationsmöglichkeit des Benutzers über die reichhaltigen Editierungs- und Formatierungsbefehle am Bildschirm. Aufgrund der unterschiedlichen Aufgabenstellungen der Textverarbeitung wird es auch künftig - wie bei den höheren Programmiersprachen - keine universelle Textverarbeitungs-Software geben.

Immerhin ist der qualitativ sehr hohe Stand der interaktiven Textverarbeitungs-Software bemerkenswert. Dies gilt einmal für den Funktionsumfang, die Dokumentation und vor allem die menügestützte Benutzerführung. Die Qualität einer derartigen Textverarbeitung steht bei Preisen unter 500 Dollar der von reinen Textverarbeitungssystemen kaum nach. Hervorzuheben sind aber zum anderen die Installationshilfen für die in diesem Rechnersegment vielfach verwendete Mischperipherie:

Interaktiv ausgelegte Installationsprozeduren lassen sich aufrufen, um für die gängigen Bildschirme und Drucker (hier handelt es sich vor allem um die hochauflösenden Korrespondenzdrucker von Qume, NEC, Diablo etc.) die erforderlichen speziellen Hardware-Steuersignale in den Textverarbeitungsmodul einzubinden. Auch hier führt also die für diesen Markt typische Quasi-Standardisierung dazu, daß der Anwender schlagkräftige und doch für seine spezielle Konfiguration einfach zu adaptierende Software vorfindet.

Kommerz-Software überwiegend angelsächsisch

Dem an mathematisch-technischen Anwendungen interessierten Benutzer von Mikrorechnern sind mittlerweile auch Anwendungspakete zur Statistik (Statpak), Netzplantechnik (Fonet) und symbolischen Formelmanipulation (muMath) zugänglich. Die letztgenannte Anwendung auf dem Gebiet der nicht-numerischen Datenverarbeitung benutzt einen Lisp-ähnlichen Interpretierer, um Vereinfachungen und Transformationen von algebraischen Ausdrücken Manipulationen von Gleichungen und Gleichungssystemen, symbolische Differentiation und Integration, aber auch Matrixoperationen durchzuführen.

Die gleichermaßen preisgünstige kommerzielle Anwendungs-Software (von Peachtree, Osborne, Graham-Dorian und anderen) ist hingegen auf das angelsächsische Rechnungswesen zugeschnitten. Somit kann der deutsche Anwender ohne größeren Programmierungsaufwand meist nur reine Auskunftssysteme (Lagerverwaltung, Verkaufstatistik) direkt einsetzen.

Pakete für Finanzbuchhaltung, Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung Anlagenbuchhaltung, Kostenrechnung oder Lohn- und Gehaltsabrechnung, die unseren steuerlichen und buchhalterischen Richtlinien entsprechen, sind aber inzwischen auch für Mikrorechner in vermehrtem Umfang von Händlern oder Softwarehäusern erhältlich. Infolge der (noch) geringeren Abnahmezahlen bewegen sich die Preise für Einmallizenzen allerdings zwischen 2000 Mark für eine einfache Fakturierung und über 8000 Mark für eine ausgereifte Lohn- und Gehaltsabrechnung.

Auswahlprobleme und Wartungsschwächen

Diese Situation ist für potentielle kommerzielle Anwender in Klein- und Mittelbetrieben in mehrfacher Hinsicht unbefriedigend. Sind sie zunächst fasziniert von den Preisvorteilen und dem Leistungsvermögen der Mikrorechner, so werden sie rasch mit Auswahlproblemen bei Hard- und Software konfrontiert, die sie ohne externe Beratung nicht sachgerecht zu losen vermögen.

Einen weiteren Schwachpunkt bildet bei importierten Mikrorechnern der immer noch unzureichende Wartungs- und Reparaturservice. Zwar sind die deutschen Händler der überwiegend amerikanischen Hersteller zur Ersatzteilhaltung und Instandsetzung innerhalb der Garantiezeit verpflichtet, doch auch bei radikalem Komponentenaustausch wird nur selten ein 24-Stunden-Service zugesichert. Ohne weitere Verbesserung der Wartungskonditionen, der Datensicherungsmöglichkeiten und der Back-up-Techniken ist es dann nicht angebracht, Mikrorechner im zeitkritischen oder harten kommerziellen Dauerbetrieb einzusetzen.

Kundenfang-Strategien

Hinzu kommt, daß die Verantwortlichkeiten für Hardware und Anwendungsprogramme nur in Ausnahmefällen von einer Seite übernommen werden. Schließlich sind viele Anwender nicht bereit, zwangsläufige organisatorische Änderungen bei der Umstellung von Verwaltungsabläufen auf den Mikrorechner zu akzeptieren oder die sonst anfallenden - und im Vergleich zu den Hardware-Kosten recht hohen - Programm-Änderungskosten zu akzeptieren.

Unter den spezifischen Rahmenbedingungen eines rationellen, kommerziellen Mikrorechnereinsatzes haben amerikanische Hersteller wie Apple Computers damit begonnen, in Deutschland Vertrieb und Wartung der . Hardware in eigene Regie zu übernehmen. Ein noch weitergehendes Vertriebskonzept haben inzwischen die Hersteller von Minicomputern, in deren bisherigen-Absatzbereich die leistungsstarken Mikrorechner einzudringen drohen, zu realisieren begonnen.

Unternehmen wie MAI, BASF, Honeywell Bull und Kienzle bieten branchenneutrale oder auch branchenspezifische Turnkey-Lösungen auf der Basis von 8-Bit-Mikrorechnern mit Disketten- oder Festplattenperipherie als dedizierte Small-Business-Systeme an. So plant Honeywell Bull, seinen Questar/M samt kommerzieller Software zwar aufgrund des angestrebten Umsatzvolumens auch über den Fachhandel zu vertreiben, Service und Wartung jedoch selbst zu übernehmen.

So erfreulich dieses neue Vertriebskonzept für einen lediglich an der Problemlösung interessierten kommerziellen Endbenutzer auf den ersten Blick ist, so sicher ist aber auch, daß er dafür in zweifacher Hinsicht zu bezahlen hat: Zum einen direkt im Preis als Ausgleich für die Abkehr vom bisherigen billigen Over-the-counter-Prinzip beim Vertrieb von Hard- und Software bei Mikrorechnern, zum anderen aber durch die Herstellerabhängigkeit, in die er sich zugleich begeben muß.

Ausnahmslos setzen diese Hersteller nämlich ihre Mikrorechner zur Abrundung ihrer Produktpalette am unteren Ende ein, um Aufsteiger für ihre größeren Anlagen zu gewinnen und in bekannter Weise zu binden sowie zugleich dem bevorstehenden Verdrängungswettbewerb zwischen Mini- und Mikrorechnern mit dieser verlängerten Produktreihe die Spitze zu brechen.

Flexibilität des Mikrorechner-Markts in Gefahr

Deutlich wird diese Zielsetzung dadurch, daß diese Anlagen, obwohl sie durchweg dem eingangs skizzierten, typischen Mikrorechner auf Z 80 A-Basis entsprechen, unterschiedliche Betriebssysteme benutzen, die nicht mit CP/M oder MP/M korrespondieren. Unterschiedliche Diskettenformatierungen und die Verwendung exotischer Basic-Dialekte blockieren den Zugang zu der vielfältigen, preiswerten, unter CP/M lauffähigen Software.

Damit wird aber offenkundig, daß dieses Produkt- und Vertriebskonzept für den deutschen Markt der Small-Business-Mikrorechner über die Portabilitätsminderung der Software, wie sie von den Märkten der Minirechner und Großrechner hinlänglich bekannt ist, auf eine bisher im Mikrorechnermarkt nur latent vorhandene Herstellerbindung abzielt.

Es wird interessant sein zu verfolgen, wie der bislang von einer weitgehenden - aber immer noch zunehmenden - Flexibilität bei der Verwendung unterschiedlicher Hard- und Software-Produkte geprägte Markt der universellen Mikrorechner auf diese Herausforderung reagieren wird.

òDr. Manfred Wolff ist stellvertretender Geschäftsstellenleiter der Kölner Niederlassung der gfs, Gesellschaft für Systementwicklung mbH München/Köln.

AU:Dr. Manfred Wolff

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