Paradies auf Raten

02.09.1983

Als die New Yorker First National City Bank, kurz: City Bank, 1976 zwei IBM-Großrechner durch Minicomputer ersetzte, nannten die Citibanker ihr Umstellungsprojekt bezeichnenden. weise "Operation Paradise" (CW Nr. 44 vom 29. Oktober 1976). Tiefgreifende Folgen hatte die Aktion, zunächst als beispielhaft gepriesen, allerdings nicht. Als sich der Miniverbund unter Last als instabil erwies, brauchten die New Yorker DV-Pioniere für den Branchenspott nicht zu sorgen. Jetzt sagen Branchenauguren erneut das Aussterben der Mainframe-Dinosaurier voraus, sehen die Personal Computer (PC) bereits als Jumbo-Killer.

Dem Trend zu verteilten Systemen komme entgegen, so die Wetterfrösche, daß sich dem Anwender mit dem PC eine neue Weit erschließe. Das Engagement der eigentlichen User, einen eigenen Schreibtischcomputer für geschäftliche Anwendungen einzusetzen, sei der Schlüssel zum PC-Erfolg. Die DV-Szenerie hat ,sich seit 1976 in der Tat radikal gewandelt. Standen damals, bei der Mini-Alternative, Kostenüberlegungen im Vordergrund, so wurde die PC-Welle durch den Druck der Fachbereiche ausgelöst. Dies produziert in den DV/Org. Abteilungen objektive Probleme (Stichwort "Integration"); und erst recht subjektive Unsicherheit bei den DV-Managern ("Wie definiere ich meinen Job neu?"). Die Personal Computer sind nicht aufzuhalten, so viel ist sicher. Schon in kurzfristiger Perspektive (bis 1987!) wird um den PC ein ganz neuer Industriezweig entstehen. Clevere Datenverarbeiter stellen sich darauf ein.