Ärger des Jahres

Pannenstatistik 2007: Die kleinen und großen Verlierer des Jahres

14.12.2007

5. Nokia, Samsung, Motorola und die anderen Handybauer.

Seit dem iPhone stellen Handynutzer andere Ansprüche.
Seit dem iPhone stellen Handynutzer andere Ansprüche.

Nein, wir reden hier nicht von Geschäftszahlen - die sehen etwa bei Nokia glänzend aus (bei Motorola allerdings ganz und gar nicht). Wir reden von Apple und seinem iPhone, das trotz eingeschränkter Funktionalität einen bislang nicht gekannten Wirbel entfacht hat. Das iPhone ist schön, sexy und – per Touchscreen - leicht bedienbar. Für die Handy-Industrie besonders schmerzlich: Apple hat es geschafft, dass Netzbetreiber sich um die Rechte der Exklusivvermarktung schlagen und Steve Jobs, dem laut "Fortune" mächtigsten Manager des Jahres 2007, sogar einen erklecklichen Teil ihres mit dem iPhone erzielten Umsatzes überweisen.

Für das iPhone spricht zu allererst das elegante Design: Während andere Handys unzählige Nummern- oder gar Buchstabentasten benötigen, genügt dem Gerät eine einzige Taste sowie ein großer, berührungsempfindlicher Bildschirm. Ein weiterer Pluspunkt ist die kinderleichte Benutzerführung über das Multi-Touch-Display. Nicht nur, dass man alle Funktionen mit dem Finger ansteuern kann. Mit Daumen und Zeigefinger lassen sich zudem Fotos oder ganze Websites auf dem Bildschirm in der Größe verändern und bei Bedarf heranzoomen. Die Bedienung verblüfft mit solcher Einfachheit, dass Marktbeobachter nicht ohne Grund erwarten, dass das mobile Internet mit dem iPhone in Deutschland massentauglich wird. Zu den netten Details zählen außerdem die automatische horizontale und vertikale Bildschirmausrichtung sowie die Anpassung der Display-Beleuchtung an das Umgebungslicht.

Elegantem Design, guter Verarbeitung und einfacher Bedienbarkeit stehen aber auch ein paar gravierende Nachteile gegenüber, die die Kunden erstaunlich gelassen hinnehmen. Dazu zählt etwa die ausgesprochen teure Vertragsbindung, die - für Apple nicht ungewöhnliche - fehlende Offenheit (Speicher, Datenformate, Drittapplikationen), der vorläufige Verzicht auf UMTS-Unterstützung, die schwache Kamera (zwei Megapixel), ein Mangel an Dritt-Applikationen sowie E-Mail- und Office-Funktionalität und der fehlende Speicherkartensteckplatz.

Die Handyhersteller mussten feststellen: Käufer interessieren sich nicht nur für Funktionalität, sie sprechen auch auf Ästhetik und Design an. Das Handy ist ein Kultgerät geworden, es schmückt seinen Besitzer wie das Prada-Täschchen und die Designerbrille von Dolce & Gabbana. Mit anderen Worten: Jetzt muss am Image gefeilt werden!