Ärger des Jahres

Pannenstatistik 2007: Die kleinen und großen Verlierer des Jahres

14.12.2007

2. Galileo

So sehen sie aus, die geplanten Galileo-Satelitten.
So sehen sie aus, die geplanten Galileo-Satelitten.

Ausufernde Kosten und zeitliche Verzögerungen kennzeichnen das europäische Satellitennavigations-System Galileo, mit dem sich die EU-Staaten unabhängiger vom amerikanischen GPS machen wollen. Bereits 1,5 Milliarden Euro sind in die Entwicklung geflossen, weitere 3,4 Milliarden Euro stellt die EU bis zum Endausbau 2013 bereit. Darüber, wie die Finanzierungslücke von 2,4 Milliarden Euro geschlossen werden soll, stritten die Eurokraten lange. Sie kamen schließlich zu einem Kompromiss, in dessen Rahmen nicht ausgegebene Agrargelder in Höhe von 1,6 Milliarden Euro umgeleitet werden sollen.

Der Rest soll aus anderen Töpfen kommen, betroffen sind vor allem die Deutschen. Als größter Nettozahler der EU muss die Bundesregierung mit Mehrbelastungen für den nationalen Haushalt von bis zu 500 Millionen Euro rechnen. Sie stimmte deshalb – allein auf weiter Flur – gegen den Kompromiss, ließ es aber nicht auf ein Veto ankommen, um keinen Präzedenzfall zu schaffen. Immerhin wurden die Aufträge der EU-Kommission neu verteilt, so dass die deutsche Luft- und Raumfahrtbranche an Europas größtem Technologievorhaben besser beteiligt wurde. Die Finanzierung für Galileo scheint also vorerst gesichert, allerdings hat die Diskussion unter den Förderern gezeigt, auf welch dünnem Eis das Vorhaben fußt.