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PalmSource: Palm OS 5 im Anmarsch

05.02.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auf seiner Entwicklerkonferenz PalmSource in San Jose hat Palm die lange erwartete erste Betatestversion seines neuen PDA-Betriebssystems Palm OS 5 vorgestellt. Damit leitet der Hersteller den überfälligen Wechsel von der veralteten Motorola- zur modernen ARM-Plattform ein.

Lange hat sich Palm Zeit gelassen, um seine populäre Plattform von der Motorola-Dragonball-CPU auf die leistungsfähige ARM-Architektur umzustellen. Auf der PalmSource hat das Unternehmen erstmals das dafür notwendige Betriebssystem Palm OS 5 vorgestellt. Im Vordergrund steht dabei die Kompatibilität mit den Tausenden existierenden Programmen, die auf den etwa 20 Millionen verkauften Palm-OS-Geräten laufen. Laut Nagel wird OS 5 im Frühsommer fertig gestellt sein. CEO David Nagel hat auf der Konferenz außerdem die Umbenennung des Softwarebereichs der unabhängigen Palm-Tochter in PalmSource verkündet.

War bisher bei 33 Megahertz Schluss, sind bei den künftigen Geräten von Palm, Handspring, Sony und Co. Taktraten zwischen 70 und 700 Megahertz möglich. Auch eine höhere Bildschirmauflösung mit bis zu 320 x 320 Pixel wird nun offiziell unterstützt. Den heikelsten Punkt, die Abwärtskompatibilität zu Altanwendungen, will das Unternehmen laut Nagel elegant gelöst haben. Mit Hilfe von neuen Tools können Entwickler ein Programm kompilieren, das sowohl auf Alt- wie Neugeräten läuft. Im Kern arbeitet dabei eine Emulationsschicht, die Anweisungen für die alte 68k-Architektur übersetzt.

Technisch hat die Palm-Plattform nun das Zeug, mit den Pocket PCs gleichzuziehen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die mit den weit reichenden Neuerungen fast zwangsläufig einhergehenden höheren Preise eine weitere Marktverschiebung zugunsten der Pocket PCs mit sich bringen. (wm)