Palm versucht mit Pre und WebOS ein Comeback

12.01.2009
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Mit reichlich Verspätung hat der PDA-Pionier auf der Consumer Electronics Show (CES) 2009 in Las Vegas seine Antwort auf Apples iPhone vorgestellt.

Der Multitouch-fähige Business-Slider "Palm Pre" verfügt über ein 3,1-Zoll-Touch-Display mit 320 mal 480 Pixeln Auflösung. Weitere Features sind WLAN, GPS, eine Drei-Megapixel-Kamera mit Blitz, ein Lagesensor sowie 8 Gigabyte Speicher.

Fokus auf Usability und Web-Integration

Bei der Entwicklung des Pre und der neuen WebOS-Plattform hat Palm besonderes Augenmerk auf die Bedienbarkeit und die enge Integration mit verschiedenen Internet-Diensten gelegt. So lassen sich etwa Inhalte aus verschiedenen Datenquellen wie Outlook-, Google- und Facebook-Kalender oder E-Mails von verschiedenen Accounts kombinieren. Die komplette Kommunikation mit einer Person, egal ob via Instant Messaging oder Textmitteilungen, wird wie in einem Chat gebündelt. Um nach Kontakten oder auch Anwendungen zu suchen, tippt der Nutzer entsprechende Begriffe lediglich ein - wird lokal nichts gefunden, kann er auf einer Liste von Websites, einschließlich Google und Wikipedia, weitersuchen.

Als wohl wesentlichstes Unterscheidungsmerkmal zum Apple iPhone besitzt das Palm Pre ein nach unten ausziehbares, physisches Keyboard - "eine billige virtuelle Tastatur" allein genüge eben nicht, wie Palm-Manager Jon Rubinstein bei der Präsentation gegen seinen früheren Arbeitgeber Apple stichelte.

Letzter Strohhalm für Palm

Das Pre ist vermutlich die letzte Chance des angeschlagenen Herstellers. So ermöglicht es Palm erst eine erneute Finanzspritze, die Markteinführung abzuschließen. Das Gerät soll noch im ersten Halbjahr 2009 auf den Markt kommen und in den USA zunächst exklusiv im EVDO-Netz von Sprint laufen. Ein Preis steht noch nicht fest. (mb)