Laut Analysten kann Microsoft Anteile gewinnen

Palm und Pocket PC zielen auf Firmen

05.01.2001
MÜNCHEN (CW) - Palm-Chef Carl Yankowski hat die Marschrichtung für die neue Handheld-Generation vorgegeben. Künftig soll das Unternehmensgeschäft stärker im Visier stehen. Doch mit dieser Strategie steht er nicht allein. Auch die Vertreter der "Pocket-PC"-Fraktion wollen Firmenkunden gewinnen.

Mit seinem Vorstoß hat der Palm-CEO die Messlatte für die Geschäftsergebnisse der nächsten Quartale sehr hoch gelegt. Unternehmenskunden sollen dem Handheld-Pionier ein Wachstum von 100 Prozent im neuen Jahr bringen und damit den Marktanteil von über 70 Prozent auch in Zukunft sichern.

Um die Palm-Geräte besser an die DV-Strukturen der Firmen anzubinden, hat Yankowski Kooperationen mit Unternehmen wie SAP, Siebel, IBM und Oracle angekündigt. Vor allem Applikationen aus den Bereichen Verkauf und Datenbanken sollen auf den Minirechnern laufen.

Doch im Firmenumfeld räumen die Analysten auch der Konkurrenz wie zum Beispiel Compaq, Hewlett-Packard und Casio, die mit ihren Geräten auf das Microsoft-System Pocket PC setzen, gute Chancen ein. Da in den meisten Unternehmen Windows läuft, könnten viele DV-Verantwortliche eher dahin tendieren, im Handheld-Bereich ebenfalls ein Microsoft-Produkt zu verwenden. Casio hat mit dem "Cassiopeia E-707" bereits einen Handheld-Rechner auf den Markt gebracht, der sich vor allem durch verbesserte Netz- und Sicherheitsfunktionen auszeichnen soll.

Yankowski von Palm ist vor der Microsoft-Konkurrenz nicht bange. "Der Palm wird zum Standard in den Unternehmen", tönt er. Nachdem Microsoft im Privatkundengeschäft der Durchbruch nicht gelungen sei, werde dies auch im Enterprise-Markt nicht klappen. Das sehen die Analysten jedoch anders. Laut Ken Dulaney von der Gartner Group wird Palms Marktanteil bis 2002 von 74 auf etwa 50 Prozent sinken.