Kostensenkungen wirken sich aus

Palm schafft den Turnaround

10.01.2003
MÜNCHEN (CW) - Dank neuer Produkte und erfolgreicher Kostenkontrolle hat Palm die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Beim Umsatz musste der Hersteller von PDAs (Personal Digital Assistants) mit Sitz im kalifornischen Milpitas allerdings Einbußen hinnehmen. Eine Trendwende im Handheld-Markt ist bislang nicht in Sicht.

Im Ende November abgeschlossenen zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erwirtschaftete Palm einen Nettogewinn von 3,5 Millionen Dollar. Im Berichtszeitraum des Vorjahres hatte der PDA-Weltmarktführer noch einen Nettofehlbetrag von 25,2 Millionen Dollar ausgewiesen, der allerdings in erster Linie auf eine hohe Sonderbelastung für Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen war. Abzüglich Sonderbelastungen beträgt der aktuelle Pro-forma-Gewinn 5,7 Millionen Dollar und übertrifft damit die eigenen Erwartungen: Palm hatte noch vor einigen Monaten angekündigt, im zweiten Quartal den Breakeven auf Pro-forma-Basis zu erreichen.

Die Quartalseinnahmen gingen zwar um neun Prozent von 290,6 Millionen Dollar im Vorjahr auf aktuell 264,9 Millionen Dollar zurück, entsprachen aber der eigenen Prognose. Und gegenüber dem ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres bedeutet das Umsatzergebnis eine Verbesserung um 54 Prozent. 1,4 Millionen Geräte konnte Palm eigenen Angaben zufolge absetzen.

CEO Eric Benhamou sieht allerdings noch keine Zeichen für eine Markterholung. Der Wettbewerbsdruck sei nach wie vor enorm, und die Wachstumsraten gingen weiter zurück - wenn auch nicht mehr so drastisch wie bisher. Die guten Zahlen seines Unternehmens seien vielmehr auf ein verbessertes Lieferketten-Management und Kostensenkungsmaßnahmen vor allem im Marketing zurückzuführen. So konnte Palm die operativen Ausgaben von 113 Millionen im ersten Quartal auf 84,3 Millionen reduzieren. Zudem habe sich die Bruttomarge gegenüber dem Vorquartal von 20,5 auf 32,8 Prozent erhöht.

Ein weiterer Grund für den Turnaround ist nach den Worten von Benhamou die große Akzeptanz der neuen Modelle. Vor allem der Einsteiger-Handheld "Zire" und das Bluetooth-fähige Highend-Gerät "Tungsten T" hätten sich hervorragend verkauft. Namhafte Analysten an der Wallstreet schlossen sich dieser Auffassung an. (tc/sp)