Die PDA-Hersteller kämpfen um einen schrumpfenden Markt

Palm gerät in den USA weiter unter Druck

08.02.2002
MÜNCHEN (CW) - Unterschiedliche Trends kennzeichnen die Märkte für digitale Assistenten (PDAs). Während Palm weltweit seinen Anteil nach einer Flaute Mitte des vergangenen Jahres wieder ausbauen konnte, machte die Konkurrenz im US-amerikanischen Weihnachtsgeschäft Boden gut.

Die Marktforscher von IDC haben Zahlen zum weltweiten Handheld-Markt im vierten Quartal 2001 veröffentlicht. Auf Platz eins liegt demnach weiterhin Palm, das seinen Marktanteil nach nur 33,1 Prozent im vorhergehenden Dreimonatszeitraum dank einem erfreulichen Weihnachtsgeschäft wieder auf 42,6 Prozent steigern konnte. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres war der PDA-Pionier allerdings noch auf 53 Prozent gekommen. Palms größter Betriebssystem-Lizenznehmer Handspring landete mit 11,1 Prozent Marktanteil weltweit auf Rang zwei und konnte 36 Prozent mehr Geräte absetzen als im Jahr zuvor. Mit dem Viertplatzierten Sony schaffte es noch ein weiterer Palm-OS-Anbieter in die Top Five der Hersteller.

Das konkurrierende Pocket-PC-Lager legte ebenfalls zu. Der Drittplatzierte Compaq steigerte seinen globalen Marktanteil von 8,1 Prozent im dritten Quartal auf 9,6 Prozent; Hewlett-Packard (HP) legte von 5,9 auf 6,2 Prozent zu und belegt Rang fünf. Insgesamt ging der weltweite Handheld-Markt laut IDC mit 3,83 Millionen verkauften Einheiten gegenüber dem Berichtszeitraum des Vorjahres um 4,2 Prozent zurück. Das Volumen lag damit allerdings um 68 Prozent über dem der Monate Juli bis September.

Probleme in den USAIn den USA stellt sich die Situation etwas anders dar: Palm verkaufte 2001 zwar nach wie vor die meisten PDAs, kam jedoch nur noch auf einen Marktanteil von 58,2 Prozent. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch 72,1 Prozent erreicht, wie aus einer Studie von NPD Techworld hervorgeht. Der zweitplatzierte Hersteller Handspring konnte sich von 13,9 Prozent im Jahr 2000 auf 15,1 Prozent steigern.

Auf Rang drei folgt Compaq, dessen Marktanteil in den USA von zwei auf 7,4 Prozent anwuchs. Sony erzielte mit seinem Palm-basierenden "Clié" 7,4 Prozent und den vierten Platz; HP belegte im vergangenen Jahr Platz fünf mit einem Marktanteil von 5,4 Prozent. Insgesamt holte die Pocket-PC-Fraktion gegenüber dem Palm-OS-Lager auf: Ihr Marktanteil wuchs innerhalb des vergangenen Jahres in den USA von 15 auf 23 Prozent.

Die US-Umsätze mit Handhelds im Jahr 2001 stiegen um rund 25 Prozent auf 1,29 Milliarden Dollar. Die verkauften Stückzahlen legten gegenüber 2000 um 1,4 Millionen auf 4,9 Millionen zu. Aufgrund der starken Konkurrenz sank der durchschnittliche Preis für die Taschencomputer: Während ein PDA im Jahr 2000 noch rund 293 Dollar kostete, war er im vergangenen Jahr für lediglich 259 Dollar zu haben. (ajf)