Firmenkunden im Visier

Palm bringt zwei neue Tungstens

03.10.2003
MÜNCHEN (tc) - Mit seinen am 1. Oktober vorgestellten neuen Produkten für den Herbst zielt Handheld-Weltmarktführer Palm klar auf den Firmenkunden - der "Tungsten E" kommt als Preisbrecher daher, der "Tungsten T3" tritt an, das Pocket-PC-Lager das Fürchten zu lehren.

In sein neues Topmodell Tungsten T3 hat Palm bis auf Wireless LAN alles eingebaut, was die Technik hergibt. Auffälligste Neuerung ist das Display, das deutlich größer als bei den Vorgängermodellen ausfällt und dessen volle Ausmaße sich beim Ausziehen des Gehäuses offenbaren. Weiterer Clou: Mit nur einem Stiftdruck schaltet die Darstellung von Hoch- auf Querformat um - so lassen sich etwa Spreadsheets und längere Texte besser erfassen. Beim Einschieben des Gehäuses passt sich die Darstellung dynamisch an.

Ausgefeilte Display-Features

Das Eingabefeld für die Handschrifterkennung "Graffiti 2" ist virtuell und wird nur bei Bedarf eingeblendet, so dass etwa für Präsentationen oder Diashows die volle Bildschirmgröße zur Verfügung steht. Alternativ kann man auch das ganze Display zur Eingabe nutzen. Der Tungsten T3 arbeitet mit der Version 5.2.1 des Betriebssystems Palm OS, die zahlreiche Detailverbesserungen bietet. Dazu gehören erheblich mehr Felder pro Adressbucheintrag, direkter Zugriff auf die Einstellungen für das eingebaute "Bluetooth"-PAN (Personal Area Network) mit neuer Echtzeit-Geräteerkennung und Caching, eine Gesamtübersicht über aktuelle Termine, Aufgaben und neu eingegangene E-Mails sowie eine Tastensperre. Außerdem liefert Palm nun eigene Conduits für den Datenabgleich mit Microsofts "Outlook" mit.

Zur Technik: Das Display des Tungsten T3 löst mit 320 x 480 Pixel zweimal mehr Bildpunkte auf als aktuelle Pocket PCs und kann gut 65000 Farbnuancen wiedergeben. Herzstück des Geräts ist ein "Xscale"-Prozessor von Intel, der mit 400 Megahertz taktet. Der interne Arbeitsspeicher ist 64 MB groß, davon stehen 52 MB für den Anwender zur Verfügung. Mehr Speicher sowie Peripherie - etwa die neue 1,3-Megapixel-Kamera des Herstellers - lassen sich über den SD-Steckplatz nachrüsten. Eine Infrarot-Schnittstelle ist ebenso integriert wie ein Mikrofon zur Sprachaufzeichnung, ein Mono-Lautsprecher und ein Stereo-Kopfhörerausgang.

Wie üblich legt Palm dem Gerät eine größere Auswahl an Anwendungen von Drittanbietern bei. Die wichtigsten - "Documents To Go 6 Professional" von Dataviz (Anzeigen und Editieren von MS-Office-Dateien), "Real Player" (MP3-Audio) und "Kinoma Player" (Video) - sitzen erstmals direkt im ROM und belegen damit keinen Arbeitsspeicher mehr. Palm selbst steuert die komplette Kommunikationssoftware bei, darunter neue Versionen seines Browsers (auf Wunsch ohne Proxy) und "Versamail"-E-Mail-Clients, die Word- und Excel-Anhänge direkt verarbeitet. Inklusive Cradle und Kabelage kostet der Tungsten T3 459 Euro, deutlich weniger als der im Juli vorgestellte "T2".

Mit 229 Euro nur halb so teuer ist der "Tungsten E", mit dem Palm an den Erfolg seines früheren Renners "Palm V" anknüpfen möchte. Der Hersteller hat beim neuen Einstiegs-Tungsten an einigen Ecken gespart, die aber viele Alltagsnutzer kaum stören dürften. Beispielsweise besitzt das Gerät kein Metall-, sondern ein Kunststoffgehäuse.

Das Tungsten-E-Gehäuse ist nicht ausziehbar, sein transflektives Display stellt 320 x 320 Pixel in gut 65 000 Farbstufen dar. Angetrieben wird der PDA mit einem auf 126 Megahertz getakteten "OMAP"-Prozessor von Texas Instruments. Das Palm OS 5.2.1 mit den gleichen Verbesserungen wie beim T3 steckt in 8 MB ROM, für den Anwender stehen 32 MB Speicher bereit (davon 28,3 MB frei). Ein SD-Slot ist ebenso an Bord wie eine Infrarot-Schnittstelle. Verzichtet hat Palm beim Tungsten E auf den "Universal-Connector"-Anschluss und die Cradle, das mitgelieferte Hotsync-Kabel wird stattdessen per Mini-USB konnektiert. (tc)