Das Zeitalter der Container

Pakete, Clouds und DevOps krempeln die IT um

25.04.2017
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Lars Göbel befasst sich seit mehr als einem Jahrzehnt mit IT-Services und der Cloud. Der Wirtschaftsinformatiker baute die erste VMware basierte Public-Cloud-Infrastruktur Deutschlands auf und vermarktete diese. Anschließend wechselte er zu VMware, und übernahm schließlich 2014 seine heutige Position bei DARZ. Seine gesammelten Erfahrungen bringt Göbel insbesondere bei der Gestaltung einer wirklichen hybriden Cloud-Lösung durch die Verschmelzung von Colocation, Private Cloud und Public Cloud ein.
75 Jahre nach dem Beginn des IT-Zeitalters hat sich die IT-Landschaft grundlegend verändert, wenn nicht sogar revolutioniert. Das Besondere: Diese "Revolution" verläuft für viele nahezu unbemerkt. Konzepte wie DevOps, Container und Cloud spielen dabei eine Schlüsselrolle.

Ein neues Denken und innovative Technologien sind zunehmend abteilungsübergreifend zu beobachten. Ein großes Diskussionsthema stellt beispielsweise momentanDevOpsdar - ein Konzept, das Entwicklungsabteilungen (Dev) und IT-Bereiche (Ops) stark miteinander verbindet. Im Zentrum stehen dabei Entwicklungsmöglichkeiten und Anwendungen, die helfen, IT-basierte-Wertschöpfungsmodelle zu verbessern und diese dynamischer zu gestalten, allen voran die sogenannte Container-Technologie, die einen revolutionären Wandel bisheriger Visualisierungskonzepte mit sich bringt.

Container-Techniken wie Docker spielen in der Unternehmens-IT eine wachsende Rolle.
Container-Techniken wie Docker spielen in der Unternehmens-IT eine wachsende Rolle.
Foto: MAGNIFIER - shutterstock.com

Doch was macht gerade Container so einzigartig für Unternehmen und Entwickler? Was ist ihr besonderer Nutzen und Vorteil? Einerseits versprechen sie ein Plus an Sicherheit und erlauben es, Anwendungen noch effizienter zu virtualisieren. Andererseits sind sie wichtige Bausteine für eine erfolgreiche Implementierung des DevOps-Konzeptes im Bereich Testing, denn sie spielen eine entscheidende Rolle für die perfekte Automatisierung von Prozessen. Doch das ist noch längst nicht alles: Container sind darüber hinaus von jetzt auf gleich einsatzbereit. So können Container als virtuelle Server angesehen werden, die ein Betriebssystem nutzen, das auch virtualisiert ist. Auf diese Weise ist es möglich, die unterschiedlichsten Anwendungen direkt zu nutzen.

Containerization: Vorteile, Nutzen, Unterschiede

Für Unternehmen zählt heutzutage vor allem eines, um konkurrenzfähig zu bleiben: Sie müssen in der Lage sein, Geschäftsmodelle und Geschäftsprozesse möglichst schnell zu digitalisieren. Grundlage für eine effiziente und erfolgreiche Digitalisierung sind IT-Abteilungen, die es schaffen, auf schnelle und preisgünstige Art und Weise neue mobile und Cloud-basierte Anwendungen zu entwickeln.

Dazu müssen in jedem Fall bestehende, traditionelle IT-Infrastrukturen aufgelöst und innovative Verfahren entwickelt werden - und das in möglichst kurzer Zeit. Eine Lösung sind Docker und Container as a Service (CaaS), die besonders schnell und kurzfristig auf Basis von Storage-Systemen bereitgestellt werden. Diese "Containerization" ist wichtig für eine erfolgreich verlaufende Virtualisierung. Dabei geht es schließlich darum, Applikationen mitsamt Zubehör in praktische Pakete zu packen und diese dann in die Cloud zu übertragen.

Container as a Service: Kosten reduzieren, Zeit gewinnen

Der Einsatz von CaaS kann langfristig entscheidende Wettbewerbsvorteile für die Unternehmensseite mit sich bringen: So können Kosten reduziert und wertvolle Zeit gewonnen werden - wichtige Faktoren für Entwicklungs- und auch Produktionsabteilungen. Wichtig ist hier auch immer die direkte Betrachtung derDevOps beziehungsweise die Auswirkungen ihrer Verbindung: So werden durch den Einsatz von CaaS auch immer Softwareentwickler und IT-Abteilungen näher aneinander geführt, womit schon der Grundgedanke von DevOps direkt erklärt wäre: Hier werden die beiden als grundverschieden geltenden Bereiche - die Softwareentwicklung und die IT - stark miteinander vereint und grundlegend zusammengerückt.

Umbau der Infrastruktur: Infrastructure as Code

Um die hier dargestellten Prozesse zielführend zu begleiten, ist ein genereller Umbau unbedingt notwendig. Dabei geht es darum, die Infrastruktur anzupassen und Code- und Produktentwicklungs-Prozesse zu reformieren. Dadurch ist es möglich, eine neue Dimension der Konnektivität und das enorme Tempo der Markteinführungen zu realisieren. Eine mögliche Option für diesen Fall ist die Einführung der sogenannten "Infrastructure-as-Code": Dies bezeichnet ein System, bei dem die operativen Abläufe bis auf die Code-Ebene heruntergebrochen werden und das auf lange Sicht den Übergang von manuellen zu automatisierten Abläufen bedeutet.

Als ein entscheidender Pluspunkt für dieses System kann die Tatsache herausgestellt werden, dass durch das Konzept der Infrastructure-as-Code eine Vervielfältigung vorangetrieben wird, die langfristig die Qualität optimieren und Infrastrukturen effizienter gestalten kann. Für Unternehmen, die dieses neue Konzept nutzen, hat der Umbau viele Vorteile: So sind sie in der Lage, schnell neue Server zu entwickeln, Test- und Entwicklungszyklen zu automatisieren und ebenfalls schnell und gezielt auf Rückmeldungen von Partnern und Kunden einzugehen.