VDRZ diskutiert Piloteinrichtungen:

Package Switching überfordert Rechenzentren

26.05.1978

Von unserem Hannover-Korrespondenten Georg Wadehn

HANNOVER - Eine Interessengemeinschaft DPVS (Datenpaketvermittlungssystem) des Verbandes Deutscher Rechenzentren macht jetzt Nägel mit (...)öpfen: Ein von 30 VDRZ-Mitgliedern gebildeter Kreis entschied sich jetzt in Hannover für 8080-Mikroprozessoren in den DPVS-Eingangs-Terminals und will das Pilotprojekt mit einem Hersteller durchziehen, der solche Dialogterminals anbietet.

Dem VDRZ ging es jetzt in der niedersächsischen Landeshauptstadt um entsprechende Pilotstationen der Rechenzentren und um die sogenannten Schnittstellen. Bundespost und GMD (Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung, Darmstadt) wollen sich gemeinsam um die wirtschaftliche Nutzung solcher Vermittlungssysteme kümmern und dem BMFT Forschungsmittel für die Einführung des Datenpaketvermittlungsnetzes in ausgewählten Rechenzentren "entlocken". Die Entscheidung für die Vergabe dieser Mittel soll bis Ende Juni fallen.

Ein Problem wurde in Hannover deutlich: Von den 22 vertretenen Rechenzentren können 12 interaktiven Dialogverkehr überhaupt nicht "fahren". Bei den anderen besteht Aussicht, daß sie das in ein bis zwei Jahren tun können, erst vier haben ihn, und vier Arbeitskreis-Teilnehmer befürchteten, "daß sie DPVS auch in Zukunft mit ihren Terminals nicht fertigbrächten".

Ein eilends gegründeter Redaktionsausschuß soll das gesamte Projekt einschließlich der Modemprobleme für die Terminals und der "Blackbox" in den nächsten Tagen verbal in den Griff bekommen und eine Entscheidung über die Zusammenarbeit mit einem Hersteller - der allerdings noch gefunden werden muß - formulieren. Da die in Hannover jetzt vertretenen Rechenzentren in erster Linie mit IBM zusammenarbeiten, dürfte die Stoßrichtung für weitere Schritte vorgezeichnet sein.