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Ein Viertel liest heimlich E-Mails des Partners

Paare spionieren einander im Internet aus

09.04.2008
Von pte pte
Ehepaare spionieren einander häufig gegenseitig im Internet hinterher.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der britischen Oxford University, die besagt, dass knapp ein Viertel der verheirateten Paare heimlich die E-Mails des Partners liest. Jeder Zehnte spioniert die Internetseite aus, die der andere zuvor besucht hat. Viele sind inzwischen der Ansicht sind, das Web trage zur Entstehung und Erhaltung von Beziehungen bei. Gleichzeitig befürchten die Paare aber auch ein gesteigertes Misstrauen aufgrund der Möglichkeiten, die das Internet bietet. 85 Prozent der Befragten gaben an, etwas dagegen zu haben, wenn der Partner online mit fremden Personen flirtet.

"Meiner Erfahrung nach herrscht Misstrauen erst dann, wenn ein Partner in der Vergangenheit bereits dazu Anlass gegeben hat", meint dazu Thomas Traegner, Gründer des Seitensprung-Netzwerks Direct-Date, gegenüber pressetext. Es habe schon sehr oft Anfragen von vorwiegend Männern dazu gegeben, welche E-Mailadresse sie für die Anmeldung in der Agentur benutzen sollten und welche Nachrichten dorthin geschickt würden. "Das hat den Hintergrund, dass tatsächlich die Partnerin E-Mails kontrolliert", so Traegner weiter. Dennoch sei das Internet selbst nicht die Ursache von Misstrauen. "Solche Maßnahmen treten immer erst dann auf, wenn das Vertrauen schon verloren wurde", sagt der Plattform-Betreiber.

Laut der Oxford-Studie verfolgen 13 Prozent der Paare die Internet-Historie des Partners nach. Viele sagten aber auch, das Internet sei ein wichtiges Mittel, um Beziehungen in Gang zu halten und mit dem Partner zu kommunizieren. 14 Prozent besprechen Persönliches über E-Mail, ebenso viele nutzen dafür mindestens einmal pro Woche auch Online-Chats. 27 Prozent diskutieren mit dem Partner über SMS-Nachrichten.

Sechs Prozent der verheirateten Paare haben sich zum ersten Mal im Netz getroffen. Die meisten davon über eine Partnervermittlungsseite, 19 Prozent in einem Chat-Room und 18 Prozent über Instant Messaging. Uneinig sind sich viele, wenn es um den Konsum von Porno-Webseiten geht. Wenig überraschend sind Männer eher dazu geneigt, den Besuch solcher Seiten zu akzeptieren als Frauen. Grundsätzlich sei es überraschend, wie viele Paare sich gegenseitig im Netz ausspionieren, meint Studienleiterin Ellen Helsper. "Interessant war aber auch, dass die Paare das Online-Spionieren des Partners genauso verletzend empfinden wie reales Misstrauen in der Beziehung." (pte)