Wartungskunden werden künftig von Infoniqa betreut

P & I schickt Loga/400-Kunden weg

28.02.2008
Der Softwarespezialist für das Personalwesen P & I AG will sich künftig ganz auf das Client/Server-Produkt "Loga" konzentrieren. Aus diesem Grund gibt die Firma die Wartung der AS/400-Software "Loga/400" nebst den rund 600 mittelständischen Bestandskunden an die Infoniqa Holding im österreichischen Wels ab, die das Produkt pflegen und ausbauen möchte.

Infoniqa übernimmt die Betreuung der Loga/400-Nutzer, weil diese Klientel für P & I keinen großen Wert mehr darstellt. Loga/400 basiert auf der IBM-Midrange-Plattform "System i" (vormals AS/400) und wurde ursprünglich von IBM entwickelt. Es handelt sich dabei um eine Entgeldabrechnungssoftware für Deutschland.

Neugeschäft generiert P & I mit "Loga", einer Suite von Produkten für Lohn- und Gehaltsabrechnung für mehrere Länder, Zeiterfassung und Personaleinsatzplanung sowie Web-Portale für Mitarbeiter. Der Hersteller hatte versucht, alle Loga/400-Kunden von dem moderneren Softwaresystem zu überzeugen. Gelungen ist dies laut Hersteller zwar bei Kunden mit internationalen Niederlassungen, nicht aber bei den besagten 600 Softwarenutzern.

Nach den Worten von P & I wurde den Anwendern, als sie im Jahr 2000 von der IBM übernommen wurden, eine fünfjährige Wartungsgarantie zugesichert. Diese sei auch erfüllt und später erweitert worden. "Nach diversen Unruhen am Markt, der teilweise durch Mitbewerber geschürt wurde, haben wir eine 18monatige Wartungszusage abgegeben", so Andreas Granderath von P & I. In einem Rundschreiben wurden die Kunden darüber informiert, dass eine eventuelle Abkündigung des Produkts mit 18 Monaten Vorlauf erfolgen würde.

Granderath zufolge hat P & I kein Interesse am AS/400-Geschäft und verfügt hier auch nicht über Know-how, da man sich auf Loga konzentriert. Die Entwicklung und Pflege von Loga/400 hatte dem Manager zufolge nicht P & I selbst, sondern die P & C Midrange GmbH (vormals P & I Midrange) aus Böblingen übernommen. P & I war jedoch Vertragspartner der besagten Anwenderunternehmen.

An den neuen Eigentümer Infoniqa gingen sowohl die Loga/400-Lizenzen als auch die Kundenverträge über. Infoniqa hatte schon zuvor Geschäftsbeziehungen zu P & I. "Als iSeries-Spezialist und langjähriger Partner der P&I AG bei der Betreuung von Lohnverrechnungssoftware sehen wir es als eine große Herausforderung an, den Loga/400-Kunden und -Partnern weiterhin einen guten Service zu bieten", so Siegfried Milly, Geschäftsführer der Infoniqa Holding. Das Unternehmen bietet mit "Engage" Personal-Management-Portal an. Dieses will Infoniqa mit Loga/400 integrieren. Zudem hat Milly vor, die AS/400-Software weiterzuentwickeln, und zwar in Zusammenarbeit mit P & C Midrange, die nun im Auftrag von Infoniqa für die Pflege und Entwicklung des Programms sorgt. Gegenüber der COMPUTERWOCHE versicherte Milly, die Loga/400-Kunden nicht zu einer Migration auf ein hauseigenes Produkt zu zwingen. Die Infoniqa Group, die der Millys Unternehmen gehört, hat unterschiedliche Softwareanbieter erworben, darunter den ERP-Hersteller r.z.w. Cimdata. Hinter der Firmengruppe steht der Investor Gamma Capital Partners. (fn)