Markt für interaktive Dienste

Ovum: Multimedia-Geschäft wird kräftig expandieren

22.11.1996

"Weder Kabel-TV-Firma, Service-Provider noch Telekommunikations-Company oder Rundfunkanstalt werden es sich in Zukunft leisten können, den Markt für interaktive Dienste zu ignorieren", prognostiziert John Moroney, Verfasser der Ovum-Studie. Die Popularität des Internet habe dazu geführt, daß sich Anbieter ganz verschiedener Art künftig verstärkt um interaktive Leistungen bemühen müßten.

Erfolg versprächen allerdings lediglich diejenigen Multimedia-Angebote, die brauchbare Leistungen für die Allgemeinheit bereitstellen. So reiche es nicht aus, die beste Technologie oder den interessantesten Inhalt anzubieten. Im Massenmarkt komme es vielmehr darauf an, daß die Lösungen leicht bedienbar seien. Endanwender seien vor allem an Services interessiert, mit denen Geld eingespart werden könne. Geschäftliche Benutzer wiederum ließen sich mit Argumenten wie Kostenreduktion oder Wettbewerbsvorteil für den Einsatz multimedialer Technologien begeistern.

Laut Ovum werden im Jahr 2006 rund 120 Millionen Haushalte interaktive Dienste nutzen. Ferner sei zu erwarten, daß 80 Millionen dieser Anwender Breitbandverbindungen via ADSL-Modems (ADSL = Asymmetric Digital Subscriber Line) verwenden. Das Business mit Entertainment und Informationsbeschaffung werde in zehn Jahren knapp 42,84 Milliarden Dollar ausmachen.

Vom gesamten Multimedia-Marktvolumen, dessen Wert im Jahr 2006 rund 73 Milliarden Dollar betragen soll, entfallen laut Ovum 40 Milliarden Dollar auf die USA, 23 Milliarden auf Europa und zehn Milliarden auf die asiatisch-pazifische Region.